Sonntag, 27. Juni 2010

Würfelwelt 102

Vor der Nacht 9
(Der Bund von Torn)
v. Uwe Vitz



Lord Culdar starrte düster die Karte an.
“ Ja, dort ist er.” flüsterte Culdar und deutete auf die Höhe.
Carl, sein treuer Knappe blickte seinen Herrn beschwörend an.
“ Noch können wir umkehren, Herr.”
“ Er hat hunderte von Menschen ausgesaugt und sich in diese Höhle zurück gezogen, er sammelt seine Kräfte, er hat all seine Opfer in Vampire verwandelt und nach Tantoria geschickt, bald wird er ihnen selber folgen, dann kann ihn nichts mehr aufhalten. Ich darf das nicht zulassen!” sagte der Ritter.
“ Herr, er ist der Vampirmeister persönlich.” sage Carl.
“ Es ist Tag, das Sonnenlicht bannt ihn in seine Höhle, nachts wird er stärker und ich habe ein verzaubertes Schwert.
Heute Nacht wird er nach Tantoria reisen, ich muss ihn jetzt vernichten.” entschied der Ritter.
Er übergab Carl einen Holzpfahl.
“ Sollte ich nicht zurückehren, so durchsuche die Höhle morgen früh, wenn du meine Leiche findest, durchbohre damit mein Herz, damit ich nicht als Vampir zurückehre.”
Carl nickte.


Culdar betrat mit dem Schwert in der einen und der Fackel in der anderen Hand die Höhle.
Ein entsetzlich Geruch von Verwesung und Fäulnis schlug ihn entgegen.
Zitternd ging Culdar weiter.
Jeder Schritt fiel ihn schwer.
Die Dunkelheit in der Höhle war schier undurchdringlich.
Das Licht der Fackel schien immer schwächer zu werden.
Es wurde umso dunkler, je tiefer Culdar in die Höhle eindrang.
Und der Gestank wurde immer stärker.
Jeder Schritt fiel ihn schwerer.
Bis er nicht mehr anders konnte.
Er blieb stehen und versuchte, trotz des Gestankes durchzuatmen.
“ Weshalb kommst du nicht näher, Menschlein?”
Die Stimme klang wie das Zischen einer Schlange.
Es wurde eiskalt. Culdar erstarrte vor Schreck.
“ Weshalb kommst du nicht näher, Menschlein?” wiederholte der Vampirmeister seine Frage.
Culdar überwand seine Angst, er ging weiter.
Und wie aus dem Nichts tauchte vor ihn ein gigantisches Ungeheuer auf.
Ein Riese, bleich mit einem Gesicht, welches an einen Totenschädel erinnerte, denn der Vampirmeister hatte statt eine Nase nur noch zwei große schwarze Löcher in seiner Fratze. Die Augen waren dafür gewaltige rot leuchtende Höllentore und der Mund der Schlund mit vier Hauern.
Der Vampirmeister…
Culdar hatte gehofft, dieses Ungeheuer im Schlaf überraschen und vernichten zu können.
Was für ein Narr er doch gewesen war. Das Ungeheuer hatte ihn schon bemerkt ehe er die Höhle betrat.
Dies war wirklich der Vampirmeister.
“ Du bist mutig, doch sehr dumm.” sagte der Vampirmeister ruhig.
“ Denn niemand kann mich besiegen, ich bin der Vampirmeister.”
Culdar sprang vor und schlug mit seinem Schwert zu.
Der Vampirmeister wich vor der blitzenden Klinge zurück.
Culdar setzte nach und sah die Fallgrube zu spät. Er stürzte herab.
Zwei Meter tief..
Hart schlug er auf den Felsen auf.
Der Vampirmeister beugte sich herab und zog den Benommen zu sich empor.
“ Dein Schicksal ist besiegelt.” stellte der Vampirmeister fest, dann schlug er seine Zähne brutal in den Hals des noch zuckenden Ritters.
Der Schmerz war schrecklich.
Er saugte ihn fast völlig aus.
Und als der Ritter im Sterben lag, ritzte der Vampirmeister sich mit der rechten Hand die Haut an der linken Hand.
Der Vampirmeister beugte sich über Culdar.
Ein Tropfen Blut löste sich aus seiner Hand.
Er tropfte auf die Lippen Culdars.
“ Trinke und du sollst leben.” flüsterte der Vampirmeister.
Geschah es bewusst oder unbewusst?
Culdar hätte es nicht zu sagen gewusst, aber er trank.
“ Nun wirst du mir dienen, als mein persönlicher Henker, der meine Feinde hinrichten wird.” sagte der Vampirmeister zufrieden.
Triumphierend trug er Culdar davon.
Inzwischen war es Nacht geworden.
Ein magisches Portal öffnete sich in der Höhle.
Dies war ein Werk des Fürsten des Bösen, der den Vampirmeister die Reise nach Tantoria erleichtern wollte.
Zusammen mit Culdar trat der Vampirmeister durch das Portal, welches sich hinter ihm wieder schloss.

Als Carl am nächsten Morgen die Höhle durchsuchte und seinen Herren nicht fand weinte er bitterlich.

Samstag, 26. Juni 2010

Würfelwelt 101

Vor der Nacht 8
(Der Bund von Torn)
v. Uwe Vitz


Graf Kranskyhr wich einem Schwertstreich des blonden Mädchens aus.
Inzwischen schleuderte der blonde Jüngling seine Dolche auf die Vampirbrüder des Grafen.
Beide hatten weniger Glück als der Graf.
Die Dolche durchbohrten ihre Herzen, sie zerfielen zu Staub.
“ Nein, meine Brüder!” schrie Graf Kranskyhr.
Er wandte sich um und lief davon.
Die Rächenden Zwei rannten hinter ihm her.
In der Wand befand sich eine Geheimtür, welche zu einem Fluchttunnel führte.
Der Graf öffnete die Geheimtür und schlüpfte hindurch, ehe ihn Schwert oder Dolch treffen konnten.
Rasch verschloss er die Geheimtür wieder hinter sich.
“ Freut euch eures unbedeutenden Sieges!” schrie der Vampir hasserfüllt.
“ In Tantoria versammeln sich bald die Legionen des Bösen und nach dem Untergang der Stadt wird die Böse Macht diese ganze Ebene erobern. Dann werde ich mich an euch rächen.”
Nach diesen Worten floh der Vampir weiter.
Die beiden Dämonenjäger hörten wie seine Schritte sich entfernten.


Graf Kranskyhr. verließ den Geheimgang außerhalb seines Schlosses.
“ Da seid Ihr ja endlich.” sagte das blonde Mädchen ruhig.
“ Wir haben schon auf Euch gewartet.” sagte der blonde Jüngling.
Der Vampir schrie entsetzt auf. Doch schon stieß ihn der Jüngling den Dolch in das Herz und das Mädchen enthauptete ihn.
Er zerfiel zu Staub.
Graf Kranskyhr wurde ein weiteres Opfer der Rächenden Zwei.
“ Er hat nicht gewusst, dass ich meinen Dolchen folgen kann, so fanden wir ihn in der Gruft mit seinen Brüdern.” meinte der Rächende Dolch.
“ Und er wusste auch nicht, dass wir eine Karte seines Schlosses besaßen, mit Geheimgang, so konnten wir ihn hier erwarten.” fügte das Rächende Schwert hinzu.
“ Wir sollten nun wohl besser nach Tantoria reisen, ich fürchte man wird uns dort brauchen. “ sagte der Rächende Dolch.

Freitag, 25. Juni 2010

Würfelwelt 100

Vor der Nacht 7
(Der Bund von Torn)
v. Uwe Vitz


Graf Kranskyhr nahm in der Familiengruft seines Schlosses wieder menschliche Gestalt an.
Diese beiden dummen Kinder, welche Dämonenjäger spielten, sollten seine ersten Opfer werden.
Der Dolch, der ihn verwundet hatte, steckte noch immer in seinem Bauch.
Er war schwach weißmagisch, bei seiner Flucht hatte der Vampir die Waffe ebenfalls in Nebel verwandelt.
Vorsichtig zog der Graf die Waffe aus seiner Wunde und warf sie verächtlich zu Boden.
Narren, dachten sie wirklich, es wäre so leicht ihn zu vernichten?
Graf Kranskyhr lächelte böse.
Hier in der Gruft lagen seine beiden Brüder, welche er vor dreihundert Jahren zu Vampiren gemacht und in den schwarzmagischen Schlaf versetzt hatte.
Sie sollten ihn helfen, wenn die Zeit des Bösen nahte.
Also genau jetzt.
Der Graf trat zu den beiden Gräbern und breitete die Arme aus.
“ Im Namen des Bösen erwacht meine Brüder, eure Zeit ist gekommen.” rief er.
Beide Särge öffneten sich und zwei bleiche Vampire erhoben sich aus ihren Gräbern.
“ Ah, endlich ist es so weit.” fauchte der Ältere.
“ Ja, jetzt beginnt die Herrschaft des Bösen, endlich.” flüsterte der Jüngere.
Doch da stürmten schon die Rächenden Zwei in die Gruft.
“ Nein! “ sagte da der Rächende Dolch.
“ Jetzt werdet ihr vernichtet!” rief das Rächende Schwert.
“ Nein, dass dürft ihr nicht, ich bin hier der Herr!” schrie Graf Kranskyhr.

Donnerstag, 24. Juni 2010

Würfelwelt 99

Vor der Nacht 6
(Der Bund von Torn)
v. Uwe Vitz



In Arigan stand das Schloss von Graf Kranskyhr.
Jahrhunderte lang war der Vampir von dieser Ebene der Würfelwelt verschwunden gewesen.
Doch nun bildete sich im Thronsaal ein Portal und Kranskyhr trat hindurch.
“ Habt Dank o Fürst des Bösen.” rief der Vampir.
“ Nun werde ich helfen, die Herrschaft des Bösen auf dieser Ebene zu errichten.”
“ WENN DU ERFOLGREICH BIST, ERWARTET DICH REICHER LOHN, VERSAGST DU, ERWARTET DICH DEINE VERNICHTUNG.” dröhnte die schreckliche Stimme des Fürsten des Bösen durch das Portal.
Der Vampir erzitterte.
“ Ich werde nicht versagen!” schrie er.
“ SO SEI ES.” antwortete der Fürst des Bösen und schloss das Portal wieder.
“ Ja, so wird es sein.” flüsterte Graf Kranskyhr.
“ Oh doch, Ihr habt schon versagt.” sagte da ein blondes Mädchen, welches mit dem Schwert hinter einer Säule hervor trat.
“ Und wir übernehmen gerne Eure Vernichtung.” fuhr ein blonder Jüngling fort, der hinter einer anderen Säule hervor trat.
“ Wer seid ihr?” keuchte Graf Kranskyhr.
“ Wir sind die Rächenden Zwei und töten Vampire.” antwortete der Jüngling und warf seinen Dolch.
Der Dolch fuhr Kranskyhr in den Bauch. Er krümmte sich zusammen und taumelte davon.
Das Mädchen eilte mit dem Schwert herbei um Kranskyhr zu enthaupten.
“ Nein, so leicht besiegt ihr mich nicht, ihr Elenden!” schrie der Vampir und verwandelte sich in Nebel.
“ Bald sehen wir uns wieder und dann triumphiere ich.” erklang noch einmal die Stimme des Vampirgrafen, dann war er verschwunden.
Eine Wahrsagerin hatte die Rückkehr des Vampirs vorher gesagt und so waren die Rächenden Zwei herbei geeilt um ihn zu vernichten.
“ Den kriegen wir auch noch.” meinte der blonde Jüngling, der sich der “ Rächenden Dolch” nannte.
“ Ganz bestimmt.” meinte auch das Mädchen, welches sich das “ Rächende Schwert” nannte.

Mittwoch, 23. Juni 2010

Würfelwlt 98

Vor der Nacht 5
(Der Bund von Torn)
v. Uwe Vitz



Walthor, der Kapitän der “Seerose” sah es von ferne und er zitterte.
Dunkelheit senkte sich über Tantoria.
Ein gewaltiger Dämon schien sich im Hintergrund zu erheben.
Er spürte die Kälte bis ins Mark.
Das Böse war erwacht.
Und Walthor war mitschuldig.
Rasch fuhr er mit seinem Schiff davon.
Aber vor seiner Schuld konnte er doch nicht fliehen.

Dienstag, 22. Juni 2010

Würfelwelt 97

Vor der Nacht 4
(Der Bund von Torn)
v. Uwe Vitz



Walthor, Kapitän der “Seerose” fuhr seit Jahren mit seinem Schiff zwischen den beiden Kontinenten hin und her.
Mal brachten er Waren aus Arigan, in die Allianz von Moa, mal nach Tantoria, mal in den Bund von Torn, je nachdem wer besser zahlte.
Er war immer ein ehrlicher Seefahrer gewesen.
Doch diesmal behagte ihn die Ware nicht.
Mit seinem Seelenheil war es deswegen wohl für immer vorbei.
Es waren Särge mit bleichen Körpern, Vampire.
Er brauchte das Gold, deshalb fuhr er sie über das Meer zu ihrem Ziel.
Tantoria, die sündige Stadt sollte untergehen.
Viele Unschuldige würden sterben.
Doch Walthor brauchte das Gold.

Montag, 21. Juni 2010

Würfelwelt 96

Vor der Nacht 3
(Der Bund von Torn)
v. Uwe Vitz



“ Er ist nach Tantoria gekommen, der Meister, die ganze Stadt soll uns gehören.” flüsterten die Vampire gierig.
Ein endloser Zug der Blutsauger machte sich auf den Weg nach Tantoria.
Nur Jaron nicht.
Was sollte er in einer Stadt die von Vampiren überrannt wurde?
Jetzt hatte er erst recht in den kleinen Dörfern die freie Auswahl und ein sorgenfreies Leben.
Manchmal wunderte sich sogar Jaron wie dumm die anderen Vampire doch waren.

Sonntag, 20. Juni 2010

Würfelwelt 95

Vor der Nacht 2
(Der Bund von Torn)
v. Uwe Vitz


Jaron beobachtete die Helden, welche mit Pfählen und Äxten bewaffnet nach ihn suchten.
Der Vampir schüttelte verächtlich den Kopf.
Immer diese dummen Vampirjäger.
Schon wieder durchsuchten sie die Gräber auf einem Friedhof, welcher ihn angeblich als Unterschlupf dienen sollte
Doch Jaron konnte sich auch tagsüber bewegen.
Und sein Ruheplatz lag in einer kleinen unauffälligen Hütte.
Dieses Geheimnis ahnten sie nicht.
So verdächtigte niemand den kleinen Feldarbeiter, der singend im Licht der Sonne davon zog um in einen anderen Dorf Lohn und Brot zu finden.
Die Würfelwelt war eine schöne Welt, fand Jaron.

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