Vor der Nacht 1
(Der Bund von Torn)
v. Uwe Vitz
(gewidmet Lynn Raven)
http://www.lynn-raven.com
“ Es ist ein Vampir gewesen kein Zweifel.” sagte Jaron der Knecht und deutete auf den blutleeren Körper des toten Mädchen.
Der Ritter Kunoboh starrte das Mädchen entsetzt an.
“ Ja, du hast recht.” meinte Kunoboh.
“ Wo finden wir das Ungeheuer?”
“ Ich glaube, ich habe eine Spur gefunden.” erklärte Jaron und deutete zwischen die Büsche.
Kunoboh beugte sich vor.
“ Ich sehe nichts, was hast du entdeckt?”
“ Dich!” rief Jaron und zerrte den erschrockenen Ritter vom Pferd.
Gierig schlug der Vampir seinem Opfer die Zähne in den Hals und saugte es aus.
Verächtlich warf Jaron die Leiche des Ritters neben die des Mädchens, ehe er beide verscharrte.
Wer behauptete bloß immer wieder erfolgreiche Vampire müssten mindestens Grafen sein?
Uwe Vitz - 19. Jun, 08:29
Vor der Nacht
(Der Bund von Torn)
Vorwort von Uwe Vitz
„ Vor der Nacht“ wird für manchen Leser etwas verwirrend sein.
Es handelt sich um Texte, welche ich schrieb um das Verständnis für die Ereignisse, welche im Freenetweblog
http://wuerfelwelt.log.ag vom Dezmber 2005 bis September 2006 geschildert wurden zu verbessern.
Was geschah auf der Ersten Ebene der Würfelwelt kurz ehe die „Nacht“ über Tantoria hereinbrach?
Mancher Charakter erhält dabei etwas mehr Tiefe, manche Ereignisse werden verständlicher. Und einige Personen, die eigentlich erst in einigen Jahren auf der Würfelwelt auftauchen sollten, machen jetzt schon ihren Vorstellungsauftritt.
Viel Spaß wünscht
Uwe Vitz
Uwe Vitz - 18. Jun, 09:02
Die Eroberung von Krmzk 2
Uwe Vitz
(Isbrytt’arhe)
Der dunkle Magier Tass eilte vor seinem finsteren Herrn durch die Gewölbe, der Festung der Erzmagier.
Sie gingen vorbei an leuchtenden Blumen, Kugeln in denen tausende von Farben durcheinander wirbelten, Spiegeln welche Dinge von anderen Ebenen der Würfelwelt zeigten und tausenden von Büchern voller Geheimnisse. Für Lord Dunkelherz war dies alles unnütz. Er wollte nur die dunkle Kristallkugel, um seine magischen Kräfte wieder zu erneuen. Jene Erzmagier welche in dieser Festung gewesen waren, hatte er, bis auf Tass, von seinen Dunklen Orks töten lassen. Bedauerlicherweise waren alle seine Hass-Wesen beim Angriff auf die Festung vernichtet worden, er würde Jahre benötigen neue zu erschaffen, doch dies war es ihm wert, wenn dafür wieder eine dunkle Kristallkugel fand, um seine dunklen Kräfte zu erneuen, diese Ebene zu erobern und die übrigen zwölf Kristallkugeln zu erhalten. Dann würde es einen neuen Dunklen Gott geben.
Lord Dunkelherz wartete seit tausenden von Jahren auf diesen Augenblick, nun war er ganz nahe.
„ Hier ist es, mein Herr.“ sagte Tass ehrfürchtig und deutete auf eine verschlossene Holztür.
„ Öffne sie.“ befahl der Dunkle Lord.
„ Ich kann nicht, mein Dunkler Lord, nur der Oberste der Erzmagier, Lord Gotal selbst, besitzt den Schlüssel.“
„ Dann öffne ich sie selbst.“ erklärte Lord Dunkelherz und hob seine beiden Hände. Schwarze Blitze zuckten aus seinen Fingern und trafen die Tür, nichts geschah, Sekundenlang, Minutenlang, Dunkelherz stöhnte auf, immer stärkere magische Kräfte schleuderte er auf diese Tür. Endlich zersplitterte sie. Lord Dunkelherz lachte triumphierend auf.
Da schwebte sie in einem magischen Kreis, die dunkle Kristallkugel. Die Erste.
„ Nein!“ rief da eine helle Stimme. Eine junge blonde Hexe flog auf einen Besen über die Köpfe des Dunklen Lord und seines dunklen Magiers hinweg, ergriff die Kristallkugel flog zu einem nahen Fenster.
„ Niemals entkommst du mir.“ sagte Lord Dunkelherz und richtete seine Hand auf sie, aber ehe er einen vernichtenden Bannspruch aussprechen konnte, bemerkte er wie sich magische Energie linkst von ihm sammelte, er sprang zur Seite und entging knapp einem tödlichen magischen Blitz.
Ein in ein weißes Gewand gekleideter, grauhaariger Mann mit leuchtenden Augen trat hinter einer Säule hervor.
„ Lord Gotal, es ist Lord Gotal, mein Lord!“ schrie der dunkle Magier Tass.
„ Du tust mir leid Tass, um dein Leben zu retten, hast du deine Seele verkauft, ich fürchte für dich gibt es keine Rettung, wenn ich dieses Ungeheuer hier nicht vernichte.“ sagte der oberste Erzmagier.
„ Ich will nicht gerettet werden, ich bin mächtig.“ zischte Tass
„ Armer Narr.“ meinte Lord Gotal. Inzwischen war die junge Hexe mit der Kristallkugel fort.
„ Verschwende keine Zeit, folge dieser Hexe, bring mir diese Kristallkugel!“ befahl Lord Dunkelherz.
„ Jawohl mein Lord.“ sagte Tass, verwandelte sich in einen Raben und flog ebenfalls durch das Fenster hinter der Hexe her.
„ Lord Gotal, nun sind nur noch wir beide hier, tretet in meine Dienste und Ihr werdet mächtiger sein als je zuvor, kämpft gegen mich und Euch erwartet ein Tod, so grausam, dass Ihr ihm Euch nicht einmal vorstellen könnt.“ versprach der Dunkle Lord.
„ Ich glaube an das Gleichgewicht der Kräfte, an die Pflicht der magisch Begabten ihre Kraft verantwortlich zu nutzen, ich glaube an Frieden, Gerechtigkeit und Liebe, woran glaubt Ihr, Lord Dunkelherz? „ fragte Gotal.
„ Ich glaube an den Hass, an die Vernichtung, ich glaube an den Tod und ich weiß, mit dem Tod anderer kann man sich das ewige Leben bei den dunklen Mächten erkaufen, ich kenne Geheimnisse aus der Welt der Dämonen, welche Ihr in Jahrtausenden nicht lernen könntet, ohne meine Hilfe.
Man kann ganze Welten vernichten und neu erschaffen, verbessern, wenn man mächtig genug ist, weshalb sollte ein Mächtiger Rücksicht auf Narren nehmen, die weniger begabt sind? Schließt Euch mir an und lebt ewig oder sterbt einen grausamen sinnlosen Tod.“
“ Ich bin kein Narr, wie Tass, meine Seele bekommt Ihr nicht so leicht.“
„ Dann müsst Ihr sterben.“ sagte Lord Dunkelherz und griff an. Gotal wehrte sich verzweifelt gegen einen wahren Feuersturm aus schwarzen und roten Flammen, welche der Dunkle Lord auf ihn schleuderte. Doch der magische Schutzschirm, den er um sich errichtet hatte, erlosch schnell. Und dann erfuhr Gotal wie lange man in Lord Dunkelherz magischen Feuer brennen konnte
Lord Dunkelherz erhielt den brennenden Körper seines Feindes mit schwarzen Künsten mehrere Minuten noch an Leben, er ergötzte sich an der Todesqual seines Opfers.
Dann ließ er ihn sterben, er bedauerte, dass er keine Macht über die Seele dieses Gotals gewinnen konnte, dann hätte die Qual ewig gedauert. Doch er durfte nicht mehr Zeit verschwenden, die Jagd nach den dreizehn Dunklen Kristallkugeln hatte begonnen.
Ende
Uwe Vitz - 15. Jun, 09:18
Der Eroberung von Krmzk 1
Uwe Vitz
(Isbrytt’arhe)
Im Zeitalter des Zweiten Dunklen Reiches
Krmzk, die Unaussprechliche war seit jeher der Sitz der Erzmagier, nun jedoch wurde die Hauptfestung der Erzmagier von tausenden von Hass-Wesen angegriffen. Der Himmel verdunkelte sich unter ihrem Ansturm. Die Erzmagier leisteten verzweifelten Widerstand, doch einer nach dem anderen sankt erschöpft zu Boden. Auch mächtige Magier wie Botal oder Somal konnten dem geballten Hass tausender von Kreaturen nicht ausgleichen. Die geflügelten Ungeheuer, die nur aus Hass bestanden stürzten sich in den magischen Schutzwall um die Festung, wo sie verglühten. Aber jedes Mal traf ihr Hass jene Erzmagier, welche mit ihrem Bewusstsein den Schutzwall stützten wie ein Peitschenschlag. Tausende und abertausende von Peitschenschlägen drangen so auf die Unglücklichen ein, schließlich lag auch der letzte von ihnen erschöpft am Boden.
Jetzt erst betrat Lord Dunkelherz die Festung persönlich. Alle Tore öffneten sich vor seiner magischen Kraft, wer hätte ihn hier noch Widerstand leisten sollen? Der Dunkle Lord lachte verächtlich.
„ Ihr elenden Würmer, habt ihr Narren wirklich geglaubt euch mit mir messen zu können? Ich bin Lord Dunkelherz, der mächtigste Magier aller Zeiten!“
„ Nein“ stöhnte der Erzmagier Botal, „ auch Ihr seid nicht unbesiegbar, Lord Dunkelherz.“
Der Dunkle Lord sah den Erzmagier verächtlich an. Er gab zwei dunklen Orksoldaten ein Zeichen. Die Kreaturen stürzten sich mit einem triumphierenden Heulen auf Botal. Während sie ihr Opfer in Stücke rissen, drehte Lord Dunkelherz sich zu den anderen um.
„ Nun wählt Erzmagier, tretet in meine Dienste oder folgt diesem Narren!“
Einer nach dem anderen wählte den Tod, jeder starb etwas grausamer als sein Vorgänger.
Erzmagier Tass sah es mit Grauen.
„ Wähle!“ zischte Lord Dunkelherz.
„ Ich trete in Eure Dienste. flüsterte der Erzmagier, später , dachte er, könnte er Lord Dunkelherz überlisten. Der Dunkle Lord trat lächelnd zu ihm legte seine Hand auf sein Haupt und Tass schrie vor Entsetzten. Der Dunkle Lord übertrug Hass und Bosheit in sein Gehirn. Als sich Tass wieder erhob war er ein anderer geworden.
„ Ich werde Euch treu dienen mein Lord, bis all diese elenden Kreaturen auf dieser Ebene vernichtet sind.“
„ Ausgezeichnet, mein dunkler Magier Tass.“ sagte Lord Dunkelherz.
„ Nun ich bin sicher, auf dieser Insel befindet sich eine der dunklen Kristallkugeln. Führe mich zu ihr.“
„ Jawohl mein Lord.“ erwiderte der dunkle Magier.
Uwe Vitz - 14. Jun, 18:48
Prinz Zauberherz 3
Ein neues Zeitalter
Isbrytt’arhe)
v. Uwe Vitz
Zamohr, der uralte weiße Drachen hob sein Haupt, leuchtende Echsenaugen starrten das Geschöpf an, welches es gewagt hatte seine Höhle zu betreten.
„ Du bist mutig Mensssch, du wirst mir gut schmecken.“
Erzmagier Yles trat furchtlos näher.
„ Wenn du mir nicht hilfst, ist es gleichgültig. Ein Wahnsinniger will Lord Dunkelherz befreien.“
„ Lord Dunkelherz? So wahnssinnig sind nicht mal Mensschenn.“
„ Dieser ist es, du musst mir helfen vor ihn bei den Dunklen Insel zu sein, sonst ist alles verloren.“ erwiderte der Erzmagier.
„ Du Mensssch, glaubst du ich werde dich auf meinen Rücken reiten lassssennn?“
„ Der Wahnsinnige ist ein Magier, du kannst ihn nicht allein aufhalten und er hat zwei Tage Vorsprung, er hat sich auf Verfolger eingestellt, aber nicht auf einen Drachen und einen Erzmagier, damit rechnet er nicht.“ sagte der Mensch.
Der Drache starrte den Menschen an. Mit seiner ganzen uralten Weisheit erkannte er, es war die Wahrheit was der Sterbliche sprach.
„ Sitzz auf.“
Yles kletterte auf den Rücken des Drachen, der aus seiner Höhle heraus trat, seine großen ledernen Schwingen entfaltete und zu laufen begann, ehe er sich vom Rand der Klippen abstieß und davon flog.
Der Eissegler näherte sich den Dunklen Inseln.
Prinz Zauberherz stand auf dem Deck und sah Bilder von einem Süßwassermeer.
Glückliche Menschen, Frieden, Glück und Wohlstand. Es waren wunderschöne Illusionen.
Davon träumte er schon seit Jahren, bald würde er diese Ebene umgestalten. Er würde aus ihr wieder das Paradies machen, welches sie einst gewesen war.
Die Waffe der Dreizehn.
Andere hatten es nicht geschafft die Waffe zu kontrollieren, aber die waren schwächer gewesen als er.
Er würde es schaffen.
Und Lord Dunkelherz?
Auch Lord Dunkelherz würde einsehen, dass er sich dem Willen von Prinz Zauberherz fügen musste.
Alles würde gut werden.
Lord Dunkelherz spürte wie sich dieser törichte Prinz seinem Reich näherte.
Nach tausend Jahren nahte seine Befreiung, endlich!
Seit Jahren beeinflusste er den schwachen Geist dieses Sterblichen, er schickte wunderschöne Bilder in den Geist des Prinzen. Zuckersüße Versprechungen, denen sich der Narr nicht verschließen konnte. Lord Dunkelherz lächelte verächtlich.
Diese Ebene würde ungestaltet werden, aber ganz anders als Prinz Zauberherz dachte. Eine Million Dunkle Orksoldaten machten sich mit ihren Messern bereit , hunderttausend Dunkle Drachen krochen an die Oberfläche der Dunklen Inseln. Fünfzigtausend
Hass-Kreaturen bereiteten ihre Schwingen aus. Blutgieriges Geheul und Geschrei umgab den Dunklen Lord.
„ WIR WERDEN TÖTEN BIS ALLES LEBEN AUF DIESER EBENE VERNICHET IST! DANN WERDEN DUNKLE KREATUREN AUF Isbrytt’arhe GEZÜCHTET WERDEN, DIE DANN DIE GANZE WÜRFELWELT EROBERN!“ dachte der Lord und seine Gedanken waren sofort in allen seinen Kreaturen
Ein Schrei namenlosen Hasses aus Millionen von Kehlen stieg empor.
Hass, Hass, Hass, er erfüllte die Luft.
Der Geschmack war köstlich, Lord Dunkelherz genoss es. Aber da spürte er, wie sich eine Störung näherte. Einer dieser schwachsinnigen Erzmagier. Dachte der Trottel etwa, er könne noch etwas ändern?
Lord Dunkelherz konzentrierte sich. Vier Dunkle Kristallkugeln flogen heran. Dunkelherz lachte. Vier von dreizehn, sie machten ihm allmächtig. Zusammen mit den Kristallkugeln schwebte er zu der Nebelwand, welche er einst selbst erschaffen hatte und die jetzt seine Macht begrenzte. Doch nicht mehr lange.
Die Eissegler fühlten sich unwohl in der Nähe der Dunklen Inseln, aber sie segelte näher an die gefürchtete Nebelwand heran.
Sie waren dem Königshaus von West-Ni treu ergeben und vertrauten ihrem Prinzen. Prinz Zauberherz spürte jedoch dass etwas nicht stimmte, er drehte sich um und sah von ferne den Drachen, der heran flog.
Und er sah den Reiter auf dem Rücken des Drachens.
Yles, der Erzmagier hatte ihn hereingelegt. Er hatte einen Pakt mit einem Drachen geschlossen um ihn zu verfolgen, ohne magische Kräfte zu nutzen. Zauberherz verfluchte seine eigene Dummheit, er hätte mit so etwas rechnen müssen.
Er hatte nur noch eine Chance. Sofort begann er mit der Beschwörung, welche ein Tor zu den Dunklen Inseln formen sollte.
Er brauchte die Hilfe von Lord Dunkelherz!
Yles schrie entsetzt auf, Prinz Zauberherz begann mit der Beschwörung, schon begann sich ein Tor in der Nebelwand zu bilden.
Der Erzmagier schleuderte seinen Zauberstab wie einen Speer hinunter gegen das Tor. Er wusste sich einfach nicht anders zu helfen. Er schleuderte seine ganze magische Kraft in einen verzweifelten Schlag um die Beschwörung zu stoppen.
Lord Dunkelherz drang durch das Tor heraus, zusammen mit den vier Kristallkugeln. Da sah er den Zauberstab heran fliegen. Der Dunkle Lord erstarrte vor Entsetzen.
Er sah wie der Zauberstab eine seiner Kristallkugeln traf und dann ging seine Welt unter.
Isbrytt’arhe erbebte. Ein Flammenpilz stieg empor. Die Eisseglerbesatzung, Prinz Zauberherz, Lord Dunkelherz, der Drache Zarmohr und Erzmagier Yles starben. Die Dunkle Nebelwand wurde zerfetzt. Das Dunkle Reich war frei. Aber nicht drei Inseln, sonder dreihundert, denn Lord Dunkelherz hatte tausend Jahre lang die Realität verändert.
Das Dunkle Reich gehörte nun zu Isbrytt’arhe.
Geburt, Tod und Widergeburt. Lord Dunkelherz erwachte, dreizehn Leben waren es am Anfang gewesen. Fünf hatte er verbraucht, acht blieben ihm noch. Schlimmer jedoch war, die Kristallkugeln waren fort, irgendwo auf dieser Ebene verborgen, er hatte sie verloren. Aber er war frei..
Dunkelherz breitete die Arme aus das Zeitalter des Dunklen Reiches hatte begonnen.
Ende
Uwe Vitz - 10. Jun, 05:51
Prinz Zauberherz 2
Die Jagd beginnt
(Isbrytt’arhe)
v. Uwe Vitz
Der Erzmagier Yles schlief unruhig, er träumte von Toten. Tausenden und Abertausenden, ja sogar Millionen von Toten.
Es waren Menschen, Orks, Elfen, Zwerge, Hobits, Goblins, Lemminge, selbst Drachen und noch mehr.. so viel mehr..
„ Wir müssen sterben, wenn du das Böse nicht aufhältst.“
„ Was soll ich aufhalten, welches Böses?“
„ Das Böse kommt bald, halte es auf.“
„ Wie, wenn ich nicht weiß was es ist?“
„ Erkenne das Böse oder klage mit uns, bis alle Ewigkeit über dein Versagen!“
Der Sprecher der Toten trat vor, Yles erkannte, er war es selber. In diesen Augenblick begann der Erzmagier zu schreien.
Yles erwachte, Diener eilten herbei um dem Erzmagier des Innenreiches von Ni zu helfen, mit einer herrischen Geste wies er sie ab.
„ Es war mehr als ein Traum.“ flüsterte der alte Erzmagier. „ Es war die Zukunft. Die Zukunft von uns allen, eine Zukunft, die wir verhindern müssen, aber ich weiß nicht wie, ich weiß ja nicht einmal was das Böse ist und wo die Bedrohung sich befindet, doch dieser Traum war eine direkte Warnung aus der Zukunft, von mir selbst. Ich muss sofort mit den anderen Erzmagiern Kontakt aufnehmen.“
Sein weiblicher Lehrling Kia brachte ihm auf seinen Befehl hin seinen Zauberspiegel. Yles breitete die Arme aus und konzentrierte sich.
„ Ihr Erzmagier von Isbrytt’arhe“ begann er.
„ Ich Erzmagier Yles rufe euch alle, antwortet.“
Langsam kamen die Antworten:
„ Ich, Erzmagier Tass, höre dich.“
„ Ich, Erzmagierin, Soma, höre dich.“
„ Ich, Erzmagier, Baamul, höre dich.“
„ Ich, Erzmagier Botal, höre dich.“
So ging es weiter, bis 22 Antworten eingetroffen waren. Aber es gab vierundzwanzig Erzmagier auf der Ebene.
Erzmagier Gramoh von West-Ni antwortete nicht.
Yles war allarmiert, noch einmal sandte er einen Ruf aus.
„ Erzmagier Gramoh, antworte.“
Nichts, keine Reaktion.
„ Gramoh, mein alter Freund, antworte mir.“
Erneut keine Antwort. Yles ahnte Schlimmes. „ Ich muss fort nach West-Ni, bleib beim Spiegel und warte auf Nachrichten von anderen Erzmagiern.“ befahl Yles seiner Schülerin und machte sich fort auf den Weg nach West-Ni. Er benutzte ein normales Pferd, denn magische Kräfte benutzten die Erzmagier nur wenn es wirklich notwendig war. Er erreichte das Haus Gramohs, und betrat es.
„ Gramoh? Mein alter Freund, wo bist du?“
Das Haus war leer. Leider hatte Gramoh auch keinen Schüler, seine Diener, welcher in der Nähe in eigenen Häusern wohnten, berichteten dass ihr Herr seit zwei Tagen verschwunden sei, sie sich aber nicht viel dabei gedacht hätten, schließlich informierte der Erzmagier nur seinen Schüler und nicht irgendwelche Bedienstete, wenn er auf Reisen ging. `Arroganz´, dachte Yles bitter. `Unsere eigene Arroganz hat uns zwei Tage gekostet.´
Er durfte nicht in Panik geraten. Sorgfältig untersuchte der Erzmagier das Haus. Er konnte einen Verwandlungszauber spüren, vor etwa zwei Tagen war er durchgeführt worden. Aber was oder wer waren verwandelt worden?
Wäre er einen Tag früher gekommen, wäre noch mehr von der Energie übrig gewesen, dann hätte er es sofort gewusst, einen Tag später und er hätte nur noch ahnen können, dass hier überhaupt gezaubert wurde.
Im Haus fiel Yles nichts Ungewöhnliches auf. Wie viele Schriftrollen besaß Gramoh ? Fehlte eine?
Der Erzmagier stöhnte auf. So machte seine Suche keinen Sinn? Er zog seinen Zauberstab, welcher durch ein leichtes Leuchten anzeigen sollte, was verwandelt worden war? Nichts.
`Ich hätte nicht Erzmagier sondern Hofnarr werden sollen .´ dachte Yles in einen Anflug von Galgenhumor.
Es hatte keinen Sinn, er musste die Diener sorgfältiger befragen, mit seinen ach so großartigen magischen Kräften wurde er hier nicht weiter kommen. Entschlossen ging er heraus, es war reiner Zufall, dass er seinen Zauberstab noch in der Hand hielt, dieser fing an zu leuchten. Yles sah sich um, auf einem Abfallhaufen lag das bereits von Aasfressern abgenagte Skelett einer toten Ratte.
Der Erzmagier richtete seinen Zauberstab auf das Skelett: „ Nimm deine wahre Gestalt an.“
Aus dem Rattenskelett wurde ein Menschenskelett.
„ Wie lautete dein Name?“
„ Gramoh“
Yles erzitterte, aber er musste den Geist des Toten weiter befragen, ehe zu spät war.
„ Wer hat dich getötet?“
“ Es ist so schwer, ich habe so viel vom Leben vergessen, ich entferne mich von dieser Welt, dieses Leben ist für mich schon so fern, so weit..“
„ Wer hat dich getötet?“
„ Zauberhand, Zauberstein, Zaubervogel, nein, Prinz Zauberherz tat es, ja Prinz Zauberherz..“
„ Warum hat er dich getötet?“
“ Warum, warum gibt es Welten die Kugeln sind, während andere Würfel sind, warum leuchten Sternen und Sonnen, warum..?“
„ Warum hat er dich getötet?“
“ Ich versuche mich zu erinnern, aber es gibt so viele Fragen und ich vergesse immer mehr Antworten, ich versuche mich zu erinnern, aber alles ist so verschwommen.“
„ Bitte es ist wichtig.“
„ Ja, wichtig, wichtig ,die Schriftrolle über die dreizehn Teile, sie war wichtig, er hat sie sich genommen. Weil sie so wichtig war, wichtig, wichtig..“
Yles erzitterte bis ins Mark.
`Die Waffe der Dreizehn, die Waffe der absoluten Vernichtung, Prinz Zauberherz muss wahnsinnig sein. Mit ihr kann man alles Leben vernichten.´ dachte Yles
„ Wo will der Prinz die dreizehn Teile finden?“
„ Hat er es mir gesagt? Oder hat er mich nur getötet? Ich kann mich nicht mehr erinnern.“
„ Ruhe in Frieden, mein Freund.“ sagte Yles und gab dem Ermoderten den letzten Segen. Dann drehte er sich um. Er musste die Katastrophe verhindern, zur Trauer und Zorn hatte Yles keine Zeit. Er lief zu seinem Pferd und ritt im Galopp zurück in sein Labor. Eilig nahm er Kontakt mit den anderen Erzmagiern auf und berichtete ihnen was geschehen war.
Lähmendes Entsetzen legte sich über sie alle.
„ Das kann das Ende für alles bedeuten.“ sagte Erzmagier Tass
„ Zauberherz war einer der Schüler, die Gramoh ausgebildet hat, er hätte sogar Erzmagier werden können, doch er wählte einen anderen Weg.“ bedauerte Erzmagier Baamul.
„ Dafür haben wir jetzt keine Zeit.“ ermahnte Yles seine Kollegen.
„ Wo wird Prinz Zauberherz die dreizehn Teile suchen? Wir müssen schneller sein als er.“
„ Ich habe nur eine Vermutung“, meldete sich zögern die Erzmagierin Soma.
„ Auch ich habe einige Aufzeichnung über die Waffe der Dreizehn, einen Teil von ihr hat vor tausend Jahren ein mächtiger Magier schon einmal gegen uns benutzt. Er hatte sein Hauptquartier auf einer Insel, welche von einem undurchdringlichen Nebel umgeben war, er galt als unbesiegbar, er eroberte noch zwei weitere Inseln, welche seitdem ebenfalls von schwarzen Nebel umweht werden, unsere Vorgänger wandten seine eigenen Zauber gegen ihn und erzeugten einen magische Wand, um die drei Inseln und bannten jeden der auf ihnen war, dort zu bleiben, niemand kam mehr von dort fort, niemand konnte die Insel mehr betreten.“
„ Du redest vom Dunklen Lord, von Lord Dunkelherz.“ erkannte Yles entsetzt.
„ Dann will Prinz Zauberherz Lord Dunkelherz befreien, um mit ihm zusammen die Waffe der Dreizehn zu vollenden?“
Yles fühlte wie Übelkeit in ihm aufstieg, die Gedanken waren zu furchtbar welche ihm durch den Kopf gingen.
„ Lord Dunkelherz muss gefangen bleiben, sonst ist die ganze Würfelwelt in Gefahr.“ sagte er mit eiserner Entschlossenheit.
Die Folgen eines magischen Krieges und am Ende des Einsatzes der Waffe der Dreizehn waren unvorstellbar. Es konnten Millionen vernichtet werden, vielleicht sogar die ganze Würfelwelt, dies musste verhindert werden, um jeden Preis!
„ Wir müssen die Drachen um Hilfe bitten, einer von ihnen muss mich zur Dunklen Insel bringen, auf der Lord Dunkelherz sich befindet.“ entschied Yles.
„ Aber die Drachen sind unsere Erzfeinde.“ warnte Erzmagier Botal.
„ Sie sind nichts gegen Lord Dunkelherz, doch eben weil sie unsere Erzfeinde sind, würde niemand damit rechnen, dass ausgerechnet sie uns helfen, wir müssen Zauberherz überraschen, ehe er die Dunklen Inseln erreicht, sonst ist alles verloren.“
Und so stimmten die anderen Erzmagier zu.
I
Uwe Vitz - 9. Jun, 03:19
Prinz Zauberherz
(Isbrytt’arhe)
v. Uwe Vitz
„ Die alten Schriften lassen keinen Zweifel zu, früher einmal war diese Ebene voller Leben, Wasser und fruchtbaren Land, dann traf eine magische Waffe Isbrytt’arhe und einen Großteil unserer Ebene wurde von giftigen Eis überwuchert, Wasser verwandelte sich in Gift.“
Prinz Zauberherz von West-Ni ballte die Faust.
„ Es wurde kälter und uns blieben nur wenige fruchtbare Inseln, um zu überleben. Aber jetzt habe ich diese alten Schriften übersetzt, ich weiß jetzt, wir können unsere Ebene wieder in das Paradies verwandeln, was sie einmal war. Wir müssen nur mutig genug sein.“
Der Erzmagier Gramoh von West-Ni blickte den Prinzen nachdenklich an.
„ Wie wollt Ihr dies schaffen?“
„ Ich weiß, wo man diese Waffe finden kann, sie wurde in dreizehn Teile geteilt und vergraben, aber in den alten Schriften steht, wo und wie man sie finden kann. Ich werde diese Waffe wieder anwenden, ein Zauber der einmal etwas verändert hat, kann diese Veränderung auch wieder rückgängig machen.“
„ Ihr wollt eine so schreckliche Waffe wieder anwenden? Sie hätte schon einmal fast alles Leben auf unserer Ebene vernichtet!“
„ Ich will nicht, ich muss. Wenn man ein Paradies erschaffen kann, muss man dies auch tun, für alle anderen Bewohner dieser Ebene.
Es ist meine Pflicht, Erzmagier wollt Ihr mir helfen?“
„ Niemals, Prinz Zauberherz.“ antwortete der Erzmagier. „ Ich werde die anderen Erzmagier informieren, gemeinsam werden wir Euch stoppen. Was Ihr vorhabt ist viel zu gefährlich.“
„ Es tut mir leid.“ sagte Prinz Zauberherz und stieß dem Erzmagier seinen Dolch ins Herz. Entsetzt starrte der Zauberer den Prinzen an.
„ Ihr habt mir keine Wahl gelassen.“ flüsterte der Prinz und ließ den Sterbenden sanft zu Boden gleiten. Er nahm den Zauberstab des Toten und richtete ihn auf die Leiche. Ein kleiner Spruch und aus dem toten Zauberer wurde eine tote Ratte, welche man problemlos zum Abfall werfen konnte. Die Kleidung des Toten räumte Zauberherz ordentlich in die dafür vorgesehenen Schränke ein. Zum Glück hatte Gramoh im Augenblick keinen Schüler. Der Prinz hätte nur ungern auch noch ein Kind ermordet, aber er hätte es getan.
Was er vorhatte war einfach zu wichtig um sich aufhalten zu lassen. Natürlich würden die anderen Erzmagier in wenigen Tagen anfangen nachzuforschen und mit ihren Zauberkräften die Wahrheit erkennen.
`Aber dann ist es schon zu spät´, dachte er.
`Dann bin ich entweder tot oder erfolgreich.´
Uwe Vitz - 8. Jun, 03:36
Der Tempel des Lichts
Nach dem Märchen die Aufgabe des Königs gefunden bei
http://www.internet-maerchen.de
(Isbrytt’arhe)
v. Uwe Vitz
Einst beschloss ein Herrscher, der im Osten Huvelduvas sein Reich hatte, zu entscheiden welcher seiner beiden Söhne ihn als Herrscher beerben sollte. Um sie zu testen, gebot er jeden von ihnen eine Lagerhalle zu füllen, um später zu entscheiden wer der Klügere sei.
Der älteste Sohn ging davon und kam an einem Feld vorbei, wo die Arbeiter dabei waren, das Zuckerrohr zu ernten und in einer Mühle auszupressen. Das ausgequetschte Zuckerrohr lag nutzlos herum. Da dachte er sich: "Das ist eine gute Gelegenheit, mit diesem nutzlosen Zeug die Halle meines Vaters zu füllen." Mit dem Aufseher der Arbeiter wurde er einig, und sie schafften bis zum späten Nachmittag das ausgedroschene Zuckerrohr in die Halle. Als sie gefüllt war, ging er zu seinem Vater und sagte: "Ich habe Deine Aufgabe erfüllt. Auf meinen Bruder brauchst du nicht mehr zu warten. Mach mich zu deinem Nachfolger."
Der Vater antwortete: "Es ist noch nicht Abend. Ich werde warten."
Bald darauf kam der jüngere Sohn. Er bat darum, das ausgedroschene Zuckerrohr wieder aus der Halle zu entfernen. So geschah es. Dann stellte er mitten in die Halle eine Kerze und zündete sie an. Ihr Schein füllte die Halle bis in die letzte Ecke hinein.
Der Vater sagte: "Du sollst mein Nachfolger sein. Dein Bruder hat fünf Silberstücke ausgegeben, um die Halle mit nutzlosem Zeug zu füllen. Du hast nicht einmal ein Silberstück gebraucht und hast sie mit Licht erfüllt. Du hast sie mit dem gefüllt, was die Menschen brauchen."
Als er König wurde, machte der jüngere Sohn aus dieser Lagerhalle den Tempel von Truhlos , der später der Haupttempel der Licht-Gläubigen wurde.
Ende
Uwe Vitz - 7. Jun, 03:12