Prinzessin Nordwind 30
(Die Ebene der Sechs Türme)
v. Uwe Vitz
Der Riese Seelenlos stand starr in der großen Halle. Er bestand ganz aus Stein. Seine Augen waren schwarze Löcher im Felsen. Ein Bullemann betrat die Halle. Die schwarzen Augen des steinernen Riesen begannen rötlich zu glühen. Der Bullemann kniete vor dem Steinernen nieder.
" Sind neue Gefangene bereit? Ich habe Hunger! "
" Noch nicht Herr, aber wir haben einige Feinde in eine Falle gelockt. Bald schon werden wir sie Euch bringen. "
" Beeilt euch! Entweder ich bekomme die Seelen eurer Feinde oder ich werde eure Seelen verschlingen! "
Die rotglühenden Augen erloschen wieder. Der Riese Seelenlos sah nun wie eine gewaltige, steinerne Statue aus. Der Bullemann eilte davon. Er war froh die Audienz bei seinem schrecklichen Herren überlebt zu haben.
Uwe Vitz - 11. Nov, 03:29
Prinzessin Nordwind 29
(Die Ebene der Sechs Türme)
v. Uwe Vitz
Prinzessin Nordwind und die Nordianerin zogen sich an dem durchschnittenen Seil zu dem Bullenschiff, die Bullemänner beachteten das durchschnittene Seil nicht weiter. So bemerkten sie auch nicht, wie die Mädchen zu dem Ruderblatt schwammen und sich fort festhielten. Das Bullenschiff enterte zum zweiten mal das Schiff der Prinzessin. Wütende Bullemänner sprangen mit gezogenen Schwertern an Bord und begannen das Schiff zu durchsuchen. Als sie die Toten entdeckten stürmten sie alle in den Laderaum, weil sie vermuteten, dass sich dort auch die Mörder befanden. Inzwischen starb der Rudergänger des Bullenschiffes durch einen Schwertstreich der Prinzessin. Nordwind eilte zu den beiden Seeräubern, die sich noch an Bord des Schiffes befanden. Beide griffen nach ihren Schwertern. Dem Ersten stieß die Prinzessin ihr Schwert in den Hals, ehe er sein eigenes Schwert ziehen konnte, der Zweite schaffte es noch einen Schwertstreich zu parieren, ehe er die Klinge der Prinzessin in seinem Bauch spürte und sich zusammen krümmte. Nordwind sprang auf das soeben geenterte Schiff herüber und stand dem einzigen Bullemann gegenüber der sich noch außerhalb des Laderaumes befand. Der Bullemann schwang das Schwert, um die junge Prinzessin zu enthaupten. Nordwind duckte sich als die Klinge über sie durch die Luft fuhr und stieß dem Piraten gleichzeitig ihr Schwert ins Herz. Röchelnd fiel er auf das Deck. Dies alles war so schnell geschehen, dass die Bullemänner im Laderaum noch gar nicht bemerkt hatten, was oben geschah. Freilich, als sie den Laderaum wieder verlassen wollten, schlug Nordwind dem ersten Bullemann so schnell den Kopf ab, dass die übrigen lieber im Laderaum blieben, da es dort oben doch sehr ungesund war. Inzwischen befreite die Nordianerin auf dem Bullenschiff alle Gefangenen.
" Nun Freunde solltet ihr lieber alle eure Waffen durch die Luke auf das Deck werfen " ,riet die junge Prinzessin freundlich den Bullemännern, die recht ratlos im Laderaum herum standen.
" Sonst schließen wir euch eben im Laderaum ein und schlagen dieses Schiff leck, dann könnt ihr alle zusammen den Meeresgrund besuchen. "
Was blieb den armen Bullemännern übrig? Sie taten was Prinzessin Nordwind ihnen so freundlich geraten hatte. Dann wurden sie von den befreiten Nordianern in Ketten gelegt, wie sie es selber zuvor mit ihren Opfern getan hatten. Zum Glück sprach eine ältere Nordianerin etwas Westianisch.
" Wir sollten zu den Westinseln fahren und diese üblen Burschen dort als Sklaven verkaufen, so haben sie auch einen Nutzen. Vielleicht finden wir auf den Westinseln auch eine neue Heimat“ , meinte die Frau.
Prinzessin Nordwind hatte gegen diesen Plan nichts einzuwenden. Die Meinung der Bullemänner war nicht mehr wichtig. So fuhren sie heraus in die Westsee und verließen das Saure Meer. Nach einigen Tagen erreichten sie die Größte der Westinseln, Cymru. Vor einer Küstenstadt namens Camelaird ankerten sie und verkauften dort die gefangenen Bullemänner in die Sklaverei. Eine Frau aus dem Drachenkaiserreich, die ein Schwert trug sprach dabei die Prinzessin an.
" Ihr habt den Bullemännern einen harten Streich gespielt ", sagte sie.
" Dies wäre nicht vielen gelungen. "
" Ach die Bullemänner sind doch nur arme Kerle, die eben manchmal ein wenig Strafe benötigen, wenn sie zu übermütig werden ", antwortete Nordwind freundlich " Mein Name ist Liang ", stellte sich die Frau vor. " Ich brauchte ein solches Bullenschiff und eine mutige Besatzung, denn auf Bullemanns Land herrscht der Riese Seelenlos, ich will ihn vernichten. Doch es wird nur gelingen, wenn wir uns unbemerkt der Insel nähern können. "
Die Nordianer hatten wenig Lust mit ihren Kindern ein solches Abenteuer zu wagen, denn sie hatten schon genug unter den Bullemännern gelitten. Prinzessin Nordwind war noch voller Abenteuerlust. Liang war so beeindruckt, wie das Mädchen die Bullemänner überwältigt hatte, dass sie sie gerne dabei haben wollte. So besprachen die Kriegerin aus dem Drachenkaiserreich und die Prinzessin von Burland wie sie vorgehen wollten.
" Ich kann auch eine Besatzung aus Cymren anheuern, aber wir müssen sehr listig vorgehen, um die Bullemänner zu täuschen und überhaupt an den Riesen Seelenlos heran zu kommen. "
Bald verbreitete sich die Nachricht in Camelaird, daß eine Besatzung gesucht wurde, um mit einer List Bullemanns´Land anzugreifen. Natürlich erfuhren davon auch einige Bullemänner, die sich zufällig in der Stadt aufhielten. Sogleich eilten sie zu ihrem Schiff und fuhren zurück nach Bullemanns´Land.
Etwas später fand ein anderes Bullenschiff, wieder ein kleines, unbemanntes Schiff. Wie auch die anderen Bullemänner vor ihnen, enterten sie dieses Schiff und fuhren damit zurück nach Bullemanns´Land. Dort erwartete man inzwischen ein Bullenschiff mit einem kleineren Beuteschiff, welches mit verkleideten Feinden bemannt sei. Als die Bullemänner in den Hafen einliefen wurden sie schon erwartet. Ein Peilhagel traf die ahnungslosen Bullemänner.
Dann stürmten laut brüllend andere Bullemänner herbei, um die Überlebenden mit Schwertern und Äxten nieder zu machen. Ein gnadenloser Kampf begann im Hafen.
Inzwischen landete ein anderes Bullenschiff auf der anderen Seite der Insel.
Die Besatzung eilte schnell an Land und wanderte zu der Siedlung der Bullemänner. Die sechs Wachen, die noch die Landseite der Siedlung im Auge behielten entdeckten ein junges, blondes Mädchen welches offenbar aus der Siedlung floh. Im Glauben eine der wenigen Sklavinnen entdeckt zu haben, die noch nicht dem Riesen Seelenlos geopfert worden waren, verließen die Wachen ihren Posten, öffneten das Tor und verfolgten die Flüchtende. Da tauchte plötzlich hinter einem Felsen eine Frau, die aus dem Drachenkaiserreich von Hykno stammte, auf. Die Frau hatte ein großes Schwert in der Hand, auch das blonde Mädchen hatte plötzlich eine Klinge in der Hand und lief zurück. Der nächste Verfolger war noch ganz überrascht, als Prinzessin Nordwind ihm mit einem einzigen Schwertstreich den Magen öffnete. Ein weiterer Bullemann, der seinen Kameraden rächen wollte, wurde von der Prinzessin mühelos enthauptet. Die übrigen Bullemänner starrten entsetzt auf das freundlich lächelnde Mädchen, welches sie mit dem blutigen Schwert in der Hand heran winkte. Da war auch schon Liang bei ihnen und ihr Schwert fuhr so rasch hin und her, dass die abgeschlagenen Köpfe der Bullemänner so schnell zu Boden fielen, daß die Körper erst noch einige Schritte weiter liefen, ehe sie ebenfalls stürzten. Schließlich war nur noch ein einziger unglücklicher Bullemann übrig, der die Wahl zwischen Prinzessin Nordwind und Liang hatte, er entschied sich dafür, schreiend die junge Prinzessin anzugreifen. Nordwind parierte seinen Schwertstreich und stieß dem Seeräuber ihr Schwert in das Herz. Nach dem Kampf eilten Liang und Prinzessin Nordwind durch das offne Tor in die Siedlung. Mit Fackeln signalisierten sie dem Rest der Besatzung, der Plan sei gelungen. Keine lebende Wache war mehr zu entdecken. Rasch drang die Besatzung nun durch das offene Tor ein. Sie waren Cymrische Söldner, Männer wie Frauen, auf einen solchen Beutezug gegen die Bullemänner hatten sie lange gewartet. Liang deutete auf die Burg in der Mitte der Siedlung:
" Dort müssen wir hin, dort ist der Riese Seelenlos. "
Uwe Vitz - 10. Nov, 03:49
Prinzessin Nordwind 28
(Die Ebene der Sechs Türme)
v. Uwe Vitz
" Das Seil ist durch geschnitten worden. Jemand versucht unser Beuteschiff zu stehlen ", meldete ein Bullemann seinem Kapitän.
" Sofort wenden. Wir entern das Schiff wieder und zeigen diesen Bastarden, dass man sich nicht ungestraft mit den Bullemännern anlegt! "
" Jawohl Kapitän Wroth " ,sagte der Bullemann und leitete den Befehl weiter
Uwe Vitz - 9. Nov, 02:29
Prinzessin Nordwind 27
(Die Ebene der Sechs Türme)
v. Uwe Vitz
Prinzessin Nordwind blickte überrascht zurück. Ein Schiff verfolgte ihr Schiff. Sie erkannte sofort, dass es kein Entkommen gab. Sie war alleine und das Verfolgerschiff hatte zwanzig Ruderer. Eine kleine Galeere mit einem roten Segel und einem roten Stierkopf vorne. Ein Bullenschiff. Die Bullemänner waren die örtlichen Seeräuber im Sauren Meer. Das Mädchen sprang über die Reling in das Meer, wie die Bullemänner beobachten konnten. Dass Nordwind unter dem Schiff hindurch tauchte und auf der anderen Seite, die die Bullemänner nicht sehen konnten, mit Hilfe eines vorher bereit gelegten Seiles, wieder an Bord kletterte, sahen die Seeräuber allerdings nicht. Rasch eilte sie in den Laderaum und versteckte sich dort hinter den Wasserfässern. Kurz darauf wurde das Schiff geentert. Die junge Prinzessin hörte die schweren Schritte der Bullemänner und wie sie sich unterhielten. Dann kletterte auch einer von ihnen in den Laderaum. Der Seeräuber sah sich kurz um und kletterte wieder herauf. Nordwind atmete auf, erst einmal war sie entkommen. Doch wie sollte sie endgültig vor den Bullemännern fliehen? Die Bullemänner fuhren mit dem geenterten Schiff zu jener Insel, auf der auch ihr Piratennest sich befand, nach Bullemanns´ Land. In ihrem Versteck hörte Nordwind wie dreimal das Horn geblasen wurde. Neugierig schlich sie sich bis zu jener Luke, die an Deck führte und spähte durch einen Schlitz heraus. Der Kapitän des Piratenschiffes unterhielt sich mit einem anderen Bullemann. Dann legten einige Seeräuber ihre Piratenkleidung, den Helm mit Hörnern, die Fellkleidung und das kurze Schwert ab. Dafür zogen sie Gewänder an, die eher an Aromianer als an Bullemänner erinnerten. Diese Seeräuber hatten auch nicht die üblichen langen Harre und Bärte der Bullemänner.
" Dieses Schiff ist ideal für den Plan unseres Herrn " , hörte sie den Kapitän sagen.
" Wir werden es gut nutzen, der Riese Seelenlos wird zufrieden sein. "
Die Prinzessin schlich zurück hinter die Wasserfässer, sie war gespannt, was die Bullemänner planten. Im Laderaum hatte das Mädchen sowohl Wasser als auch Nahrung. Freilich, irgendwann würden die Bullemänner sie entdecken. So fuhren die verkleideten Bullemänner mit dem erbeuteten Schiff wieder auf das Saure Meer heraus. Die Fahrt dauerte nicht lange, schon am nächsten Tag erreichten sie ihr Ziel. Eine kleine Bucht an der Nordianischen Küste. Am Ufer drängten sich, Männer Frauen und Kinder.
" Nicht mehr als zwanzig und nur Frauen und Kinder! ", rief der Kapitän. und zwanzig abgemagerte Flüchtlinge kletterten an Bord des kleinen Schiffes. Nordianische Flüchtlinge vor den Thulanern. Prinzessin Nordwind beobachtete es vom Laderaum aus erstaunt. Was wollten die Bullemänner mit den Flüchtlingen? Natürlich trafen sie bald mit einem richtigen Bullenschiff zusammen und die Flüchtlinge wurden von den Seeräubern mühelos überwältigt, in Ketten gelegt und unter Deck des Bullenschiffes gebracht. Nordwind hätte ihnen gerne geholfen, aber sie wusste nicht wie. Die Heimtücke der Bullemänner erboste sie sehr, am Abend jedoch erreichte die Bosheit der Piraten einen weiteren Höhepunkt. Die Luke zum Laderaum wurde aufgerissen und ein verängstigtes Nordianisches Mädchen hinunter gestoßen. Der Bullemann kletterte grinsend hinter dem Mädchen herunter.
" Wehre dich nicht, du kleine Hure, dann tun wir dir auch nicht mehr weh, als nötig ", sagte der Bullemann.
Er drehte sich um und rief herauf:
" Wenn ich mit ihr fertig bin, könnt ihr sie haben. "
Drei Bullemänner , die draußen warteten, lachten boshaft.
Der Bullemann schloss hinter sich die Luke und wandte sich dem, am Boden liegenden und vor Angst wimmernden, Mädchen zu.
" Du solltest eigentlich glücklich sein, wenn wir dich zum Riesen Seelenlos bringen, ist für dich sowieso alles aus. Jetzt hast du noch ein bisschen Spaß, kleine Hure. "
Er beugte sich über sie und begann ihr das Kleid vom Leib zu reißen. Prinzessin Nordwind fand hinter den Wasserfässern, sie habe genug gehört. Die junge Prinzessin zog ihren Dolch und schlich sich an den Bullemann heran. Der Seeräuber war doch sehr überrascht als plötzlich seine Kehle durchgeschnitten wurde. Das Nordianische Mädchen ziterte noch immer und blickte überrascht seine Retterin an. Leider verstand Nordwind ihre Sprache nicht, da die Nordianer nicht die übliche Westianische Sprache sprachen. Sie deutete der Nordianerin mit Zeichensprache still zu sein, nahm sich das Schwert des Toten, öffnete die Luke und eilte hinter die Wasserfässer. Sogleich kletterte der nächste Bullemann herunter, sah den Toten und rief: " Schaut euch an, was diese kleine Schlampe getan hat. " Die anderen Bullemänner, welche oben noch warteten, kletterten schnell hinter ihn her. Wütend umringten sie die verängstigte Nordianerin.
" Sie hat Harko umgebracht, was sollen wir jetzt mit ihr machen? Sie zu töten wäre eine Gnade, wenn man weiß was der Riese Seelenlos sowieso mit ihr tun wird ", meiner der Bullermänner.
" Ach glaubt ihr wirklich? " fragte Nordwind.
Die Prinzessin trat mit dem Schwert in der Hand, hinter den Wasserfässern hervor. Noch ehe die Seeräuber so richtig begriffen, wie ihnen geschah, hatte Prinzessin Nordwind dreimal mit dem Schwert zu geschlagen. Ritter Kuno wäre stolz auf sie gewesen, so gut traf sie die Bullemänner.
" Jetzt sollten wir schnell von hier verschwinden ", sagte Nordwind nach dem das Blutvergießen vorbei war.
Vorsichtig öffnete sie die Luke, ein wenig entfernt stand noch ein Bullemann und hielt Wache.
" He du ", rief das blonde Mädchen und wich zurück, ließ jedoch die Luke offen.
Der Bullemann drehte sich um.
" Ist was? " brummte der Seeräuber ging zur Luke und beugte sich vor. Die Prinzessin ergriff sogleich seinen Bart und zog den überraschten Piraten herunter in den Laderaum.
Hier musste Prinzessin Nordwind dann eine weitere Kehle sauber durch schneiden.
Nun war kein lebender Bullemann mehr am Bord. Aber das Schiff war noch an das Bullenschiff mit einem Seil fest gebunden. Wenn man das Seil durchschnitt würden die Bullemänner sofort misstrauisch werden. Nordwind schätze die Besatzung auf dreißig Bullemänner. Hier war sowohl Klugheit als auch Kühnheit nötig. Dann erklärte sie dem Nordianischen Mädchen mit Zeichensprache ihre Plan. Etwas später schnitt die junge Prinzessin das Seil durch.
Uwe Vitz - 8. Nov, 19:35
Prinzessin Nordwind 26
(Die Ebene der Sechs Türme)
v. Uwe Vitz
Nachdem Prinzessin Nordwind die drei getöteten Mordmeisterinnen hinter dem Schloss begraben hatte, ging sie zu der Fee zurück.
" Die Goblins haben sich um die armen Kerle gekümmert. Drei Frauen musste ich selbst töten, ich habe sie schon begraben. Sie brauchen jetzt dieses Schiff nicht mehr ", sagte die Prinzessin ruhig.
" Aber du ", meinte die Fee.
" Es tut mir leid, du musst noch viel lernen um die Dämonen eines Tages zu besiegen, aber wenn du hier bleibst wird es einfach zu gefährlich, sogar für die Goblins. "
" Ich weiß ", antwortete Nordwind.
" Aber ich werde dich nie vergessen Male. Vielen Dank für alles. "
Das Mädchen und die Fee umarmten sich noch einmal. Dann kletterte Prinzessin Nordwind an Bord des Schiffes, setzte die Segel und verließ die Gurkeninsel.
Uwe Vitz - 6. Nov, 06:40
Prinzessin Nordwind 24
(Die Ebene der Sechs Türme)
v. Uwe Vitz
Prinzessin Nordwind schlüpfte geschickt in die kleine Höhle, die sie vor einigen Jahren entdeckt hatte. Traurig sah sie, wie die Mordmeister an ihr vorbei rannten und weiter liefen. Nordwind seufzte auf. Vor lauter Jagdeifer begriffen die Kerle gar nicht wohin sie liefen. Die junge Prinzessin hatte sie absichtlich nach Süden gelockt. Es war traurig, aber schon für die Sicherheit der Fee notwendig. Nordwind kletterte wieder aus der Höhle und ging zurück ins Schloss. Diese Mordmeister würden keinen Ärger mehr machen.
Uwe Vitz - 4. Nov, 02:54
Prinzessin Nordwind 25
(Die Ebene der Sechs Türme)
v. Uwe Vitz
Die sieben Männer blieben überrascht stehen. Sie sahen plötzlich, hinter einem Hügel, die kleinen Hütten, welche sie schon vom Schiff aus gesehen hatten.
" Oh nein ", rief Antok entsetzt.
" Sie hat uns reingelegt, wir sind verloren! "
" Frischfleisch! " , schrien schrille Goblinstimmen und hunderte von kleinen Gestalten eilten aus dem Dorf auf sie zu.
Nun Antok hatte ja schon immer gewusst, dass nichts im Leben umsonst ist.
Uwe Vitz - 4. Nov, 02:54
Prinzessin Nordwind 23
(Die Ebene der Sechs Türme)
v. Uwe Vitz
" Sie kehrt auch nicht zurück ", erkannte Antok entsetzt.
" So war die Sache nicht geplant. Wir sollten hier verschwinden, ehe wir alle dran glauben müssen. "
" Mordmeister fliehen nie. Wir erfüllen unseren Auftrag oder wir sterben ", erinnerte ihm einer der Schwarzgekleideten.
" Und wenn ich nicht will? "
Alle sechs Mordmeister griffen gleichzeitig nach ihrem Dolch.
" Du wirst uns begleiten oder hier an Bord sterben. "
" Gut, ich komme mit ", sagte Antok schnell. Da tauchte auch das junge Mädchen am Ufer auf und winkte ihnen fröhlich zu. Sofort sprangen die Mordmeister an Land und rannten mit ihren Dolchen zu ihr. Nordwind lief davon, aber die Verfolger waren schon dicht hinter ihr.
Jetzt glaubte Antok, die Geschichte würde doch noch gut für ihn ausgehen und er war froh bei der Jagd dabei zu sein.
Vor allem war er froh auf der richtigen Seite zu sein.
Uwe Vitz - 4. Nov, 02:51
Prinzessin Nordwind 22
(Die Ebene der Sechs Türme)
v. Uwe Vitz
" Auch diese Schwester wird nicht zurückehren " , erklärte die Anführerin der Mordmeister ruhig.
" Diese furchtbaren Schreie eben ", flüsterte Antok entsetzt.
" Das war sie ", sagte die Anführerin.
" Die Erste war meine Schülerin, die Zweite meine Lehrerin. Es ist nun meine Pflicht den Auftrag der Königin zu erfüllen. Sollte ich ebenfalls versagen, so befehle ich hiermit, den übrigen Mordmeistern, den Auftrag gemeinsam auszuführen. Gegen sieben Männer wird auch dieses Mädchen hilflos sein. "
" Ihr habt doch nur sechs Männer ", bemerkte Antok.
" Vergiss niemals Antok, du gehörst jetzt zu uns im Leben wie im Tod ", erinnerte ihn die Anführerin.
Dann machte sie sich selbst auf den Weg. Auch sie klopfte an das Schlosstor, auch ihr öffnete Nordwind.
" Prinzessin Nordwind, Königin Lydia schickt mich um Euch zu töten ", sagte die Anführerin.
" Sicher hast du meine beiden Schwestern getötet. "
" Das ist wahr ", gab das blonde Mädchen freimütig zu.
" Ihre Heimtücke fand den verdienten Lohn. Wie wollen wir entscheiden, wer von uns stirbt? "
" Hier habe ich einen Dolch mit zwei Klingen ", sagte die Mordmeisterin.
Eine Seite ist vergiftet, jede von uns beiden schneidet sich mit einer Klinge und so entscheidet das Schicksal wer überlebt, seid Ihr einverstanden?“
„ Ja „ ,antwortete die junge Prinzessin ernst.
Die Mordmeisterin schnitt sich mit der einen Seite in die linke Hand.
„ Jetzt seid Ihr dran“ ,sagte sie und reichte der Prinzessin den Dolch.
" Gerne ", erwiderte Nordwind nahm den Dolch und stieß ihm der obersten Mordmeisterin sofort ins Herz.
Die oberste Mordmeisterin schrie auf und sankt zu Boden.
" Beide Klingen haben den selben scharfen Geruch, Ihr habt beide vergiftet und seid gegen das Gift selbst immun ", erklärte Nordwind der Sterbenden.
" Von dem Trick hat mir Male schon vor Jahren erzählt. "
Uwe Vitz - 2. Nov, 03:44
Prinzessin Nordwind 21
(Die Ebene der Sechs Türme)
v. Uwe Vitz
" Unsere Schwester ist schon zu lange fort ", sagte die Anführerin der Mordmeister. Sie drehte sich zu der älteren Frau um. " Geh zum Schloss und töte das Mädchen. "
" Es wird mir eine Freude sein ", antwortete auch diese Mordmeisterin und machte sich auf den Weg. Die Mordmeisterin klopfte an das Schlosstor und auch ihr öffnete Prinzessin Nordwind.
" Ach liebes Kind ", sagte die ältere Frau.
" Ich bin eine alte Freundin der Fee, siehe dieses kostbare Kleid habe ich ihr mitgebracht, willst du es nicht anziehen, damit sie sehen kann, ob es hübsch genug ist? "
Sie hielt dem Mädchen ein wunderschönes Kleid vor die Nase. " Aber gerne. ", sagte die Prinzessin.
Sie ergriff das Kleid, doch statt es anzuziehen stülpte sie es der Mordmeisterin selbst über. Leider waren auf der Innenseite des Kleides zahlreiche, winzige, kleine Messer versteckt und das Kleid zog sich automatisch zusammen, wenn es angezogen wurde.
Die Mordmeisterin schrie einen schrecklichen Augenblick lang ihre furchtbaren Qualen heraus, aber dann war es doch sehr schnell vorbei. Die Prinzessin legte die Tote ebenfalls in die Besenkammer.
Uwe Vitz - 1. Nov, 06:11