Würfelwelt 782

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Der Rosenprinz 6

Von Bram Stoker
In einer sehr freien würfelweltmäßigen Überarbeitung von Uwe Vitz


Als Zaphir die Stadt verlassen hatte , ging er weiter und weiter in Richtung des Dämons, bis die Sonne hell am Himmel stand, so hell, dass seine goldene Rüstung wie Feuer glühte, und dann ging er unter dem Schutz der Bäume, und er hielt nicht inne, auch in der übrigen Zeit, sondern ging immer weiter.

Gegen Abend sah und hörte er seltsame Dinge.

Weit entfernt schien der Boden zu beben, und ein dumpfes Grollen kam, als würden Felsen eingeebnet, und Wälder abgebaut. Das waren die Klänge des Dämons Fußstapfen, als er sich der Hauptstadt des Landes Wunderbar zwischen den Welten näherte.

Aber Prinz Zaphir ging tapfer weiter.

Dann begegnete er vielen Lebewesen, welche in rasender Flucht an ihn vorbei fegten.
Sie waren die schnelleren unter den Tieren und wollten sich vor dem schrecklichen Dämon in Sicherheit bringen.
Sie kamen, in Hunderten und Tausenden, deren Zahl immer mehr und mehr zunahm, während der Prinz sich dem Dämon näherte.
Es waren alle Tiere des Feldes und alle Vögel des Himmels, und all die Insekten, die fliegen und kriechen konnten.
Löwen und Tiger, Pferde und Schafe und Mäuse und Katzen und Ratten, und Hähne und Hühner, und Füchse und Gänse und Puten wurden alle miteinander vermischt, große und kleine, und alle waren so in der riesigen Angst gefangen, dass sie vergaßen Angst vor einander zu haben.
So liefen zusammen, Katzen und Mäuse, Wölfe und Lämmer, Füchse und Gänse, allen waren sie nur noch von der Angst vor dem Dämon erfüllt.

Später kamen die Tiere, welche nicht so schnell laufen konnten.
Die Würmer, Schnecken, Schlangen, Eidechsen, Igel, Silberfischchen und andere.
Auch wenn sie nicht so schnell wie die anderen waren, mühten sie sich doch noch wenigstens aus dem Weg des Dämons zu kommen.

Dann sah Prinz Zaphir etwas, noch in weiter Ferne, dass wie ein mächtiger Berg aussah.
Es bewegte sich auf ihn zu, und sein Herz schlug hoch, teilweise mit dem Gedanken an die bevorstehende Schlacht, teils mit Hoffnung.
Der Dämon kam näher und näher.
Seine Schritte zerkleinert das Gestein, und mit seinem mächtigen Atem, fegte er die Wälder aus seinem Weg.

Dann, als der Dämon nahte, fühlte Prince Zaphir, dass die Stunde des Kampfes gekommen war.
Als er Angesicht zu Angesicht mit einem Gegner, mächtiger als irgend etwas, dass er je gesehen hatte, konfrontiert war, fühlte Zaphir, Sicherheit, wie noch nie zuvor.
Es war nicht so, dass er keine Angst vor dem Dämon hatte, weil er so tapfer war, dass er zum Wohle seines Volkes gerne gestorben wäre.
Er hoffte nur keinen besonders qualvollen Tod zu sterben.
Es war ihm klar, wie klein er im Multiversum war.

Er sah klarer als er je gesehen hatte, dass er nur ein Fleck - ein bloßes Atom - in dem großen Multiversum mit all seinen Lebewesen war,
In diesem Augenblick, wusste er , dass wenn der Sieg zu ihm kam, dann nicht, weil sein Arm stark oder sein Herz tapfer war, sondern weil es von dem Einen, der das Universum regierte, gewollt wurde.

Dann, in seiner Demut, betete Prince Zaphir für Stärke. Er zog die prächtigen Rüstung aus, die wie eine Sonne auf der Erde schien, nahm den herrliche Helm ab, und er legte auch das blinkende Schwert nieder und alles lag in einem leblosen Haufen neben ihm.
Es war ein schöner Anblick, der Junge kniend, neben der abgelegten die Rüstung.
Die glitzernden Haufen lagen alle schön, in dem hellen glühenden Sonnenuntergang, mit Millionen von farbigen Blitzen.
Doch es war traurig und arm und erbärmlich neben den Jungen.
Dort kniete er, zu büssen für alle Wesen in den Ländern zwischen den Welten, demütig, mit seiner tiefen ernsten Augen.

Die glitzernde Rüstung sah aus wie die Arbeit der Hände von Menschen - aber der schöne Knabe kniend im Vertrauen und Glauben , war das Werk von den Händen Gottes.

Als er betete, sah Prinz Zaphir sein ganzes Leben, in der Vergangenheit und ahnte, sein Tod war nahe.


Der Dämon sah den Glanz der goldenen Rüstung, und wusste, er hatte einen neuen Gegner gefunden, welcher ihm den Weg zur Hauptstadt verwehren wollte.
Es gab ein großes Gebrüll der Wut und des Zornes, welches wie das Echo einer Donnerschlag ertönte. Von den fernen Hügeln hallte es herüber, und es rollte durch die weit entfernten Tälern, und versank in Gemurmel und niedrige Grollen.

Mit solchen Gebrüll begann der Dämon stets seine Kämpfe, so dass er seine Feinde erschrak, aber das mutige Herz des Prinz schüttelte sich nicht vor Angst.
Prinz Zaphier schloss die Augen und bettete zu dem Allmächtigen um Rettung.


Ende

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