Würfelwelt 62

Die Abenteuer des Dämonenjägers Tao

Meister Lo lag im Sterben und hatte seinen besten Schüler zu sich gerufen, Tao. Der alte Zauberer gab dem jungen Mann mit zitternden Händen einen Spiegel und flüsterte: „ Mit diesen Spiegel kannst du alle niederen magischen Wesen, die Guten wie die Bösen vernichten, nutze ihn weise, hüte dich jedoch vor den Mächtigen der Magie, ihnen ist der Spiegel nicht gewachsen. Auch missbrauche seine Macht nicht zum eigenen Vorteil oder um Zaubergeschöpfe unnötig zu vernichten, kämpfe mit ihn gegen die Dämonen, welche unsere Ebene bedrohen.“
Mit Ehrfurcht nahm Tao den Spiegel in seine Hände und versprach dem Sterbenden seinen Wünschen gemäß zu handeln. Erleichtert seufzte der alte Meister auf und starb.

Es war ein Spiegel aus Bronze. Am Rücken befand sich ein liegendes Einhorn als Stütze. Vier mächtige Wesen wohnten an den vier Ecken des Rückens. Schildkröte, Tiger, Drache und Phönix. Diese Figuren waren umkreist von sechs Diagrammen, dem geheimnisvollen Zeichen des Drachenkaisers. Die Diagramme jedoch waren umgeben von zwölf Symbolen des Tierkreises. Ganz am Rand befanden sich vierundzwanzig uralte Schriftzeichen aus der Zeit der alten Völker. Tao erinnerte sich an die Worte seines Meisters:

„ Der Drachenkaiser erschuf vor Jahrhunderten zwölf magische Spiegel, jeder von ihnen verfügt über einen eigenen Zauber gegen das Böse. Sie wurden erschaffen um das Reich gegen die Dämonen zu verteidigen, welche es in der nahen Zukunft bedrohen werden. Doch wehe den Völkern dieser Ebene, wenn die Dämonen die kostbaren Spiegel in ihre Hände bekommen. Dann ist alles verloren.“


Tao erbebte, welche Verantwortung. Würde er sich ihrer würdig erweisen? Ja, wenn er versagte wären die Folgen wirklich so schrecklich wie der Meister prophezeite. Der junge Gelehrte hatte keine Erfahrungen mit Dämonen und fühlte sich auch nicht zum Dämonen oder Geisterjäger berufen. Von solchen Dingen hielt sich Tao am liebsten fern, war er doch alles andere als ein Abenteurer.
Doch Meister Lo hatte ihn zum Erben seines Vermögens und seines Amtes gemacht. Der Drachenkaiser hatte dem zugestimmt. Tao war nun kaiserlicher Dämonenjäger für den Bezirk Hy-Tang. Der junge Dämonenjäger suchte kurz darauf seinen Freund Szu auf, der ihn einen bestimmten Gefallen tat, nun hoffte Tao auf alles vorbereitet zu sein.

1. Die geheimnisvolle Dame

Als er eines Tages in einer Herberge abstieg, sah er wie eine junge Frau erschrack, als sie seinen Spiegel sah. „ Ich muss fort“ stöhnte sie zitternd und eilte davon. Tao befragte den Wirt nach ihr und dieser berichtete:
„ Es ist zwei Monate her, da brachte ein Gast diese junge Sklavin namens Paen aus dem Osten her. Vor seiner Abreise vertraute er mir das Mädchen an und versprach zurück zu kehren, doch seitdem hörte ich nichts mehr von ihn.“ Der junge Gelehrte fürchtete, Paen sei eine getarnte Dämonin.
Tao rief Paen zu sich und hob den Spiegel, da warf sie sich auf die Knie und rief: „ Ach verschont mich, sofort sage ich Euch die Wahrheit.“
„ So gestehe die Wahrheit, ehe ich dich vernichte!“ rief der Dämonenjäger.
“ Ich bin eine alte Füchsin, schon viele tausend Jahre alt. Seit langer Zeit wandle ich meine Gestalt und verführe Menschen. Doch die Drachen hörten nie auf mich zu verfolgen. Stets bin ich auf der Flucht und muss mich vor ihnen verstecken, in meiner letzten Gestalt heiratete ich einen Bauern, mit dem ich in guter Ehe lebte, doch dann musste ich vor einem Drachen nach Osten fliehen, dort traf ich einen Reisenden, der mich mitnahm, doch er war sehr brutal und tat mir viel Leid an. Nach dem er mich auf viele Arten gequält und verletzt hatte, ließ er mich hier zurück, zu schwer verletzt war ich um ihn weiter zu folgen. Als er keine Freude mehr daran hatte mich zu vergewaltigen, schlug er mich so schlimm, dass selbst meine Zauberkräfte die Wunden nicht mehr heilen konnten, dann ließ er mich hier sitzen.“
„ Du alte Füchsin, nimmst menschliche Gestalt an, um Menschen zu schaden?“
„ Ach ich wollte doch nur mit den Menschen leben, wollte mehr sein als ein Tier..“
„ Du kennst das Gesetzt des Drachenkaisers? Füchse welche Menschengestalt annehmen müssen vernichtet werden.“
„ Ach Herr, ich sterbe doch so oder so. Ob Ihr mich nun mit dem Spiegel vernichtet oder ich langsam an meinen Wunden sterbe, Rettung könnte ich nur finden, wenn ich wieder Fuchsgestalt annehme, aber ich habe mich zu sehr daran gewöhnt Mensch zu sein. Ich kann nicht zurück in den Wald.“
„ Was willst du denn?“
„ Ach Herr, bezahlt meine Rechnung und gebt mir Wein, damit ich berausch sterben kann, mehr darf ich nicht mehr erhoffen.“

So ließ Tao ihr Wein bringen und lud alle zu einen Ehrenfest für Paen ein. Das Mädchen berauschte sich. Dann erhob sich Paen und sang:


O, wie oft vertauscht’ ich die Gestalt, fremdes Dasein fremde Namen tragend. Leben war Rausch und Glück. Doch nicht verzagend und ängstlich flieh ich vor des Todes Gewalt. Warum verharren auf des Lebens Pfade? “

Das Lied riss schmerzhaft ab, sie grüßte die Versammelten und brach zusammen. Am Boden jedoch lag nun eine tote Füchsin.

2. Die Ordnung der Dinge

Als im sechsten Jahr der Periode des blauen Drachens eine Mondgleiche auftrat und beide Monde gleichzeitig über der Ebene der Sechs Türme zu sehen waren, konnte Tao die beiden Monde auch in dem Spiegel sehen. Er verstand nun, dass der Spiegel die Bewegung der großen Gestirne anzeigte, ob dies Teil oder sogar Grundlage seiner magischen Kraft war?

Taos Freund Szu erwarb ein Schwert, auf dessen Griff die Figuren Drachens und Phönix modelliert waren. Ständig glänzte diese Waffe. Eines Tages besuchte Szu seinen Freund und brachte das Schwert mit.
„ Ich habe die Erfahrung gemacht“ berichtete er, „ dass dieses Schwert bei einer Sonnengleiche von selber zu leuchten beginnt. Ich weiß, dass du große Freude an geheimnisvollen Dingen hast, möchtest du heute Abend mein Schwert sehen?“
Begeistert sagte der Gelehrte zu. Die beiden Freunde schlossen sich in ein Zimmer ein, in dem völlige Finsternis herrschte. Tao zog seinen Spiegel hervor, legte ihn auf den Schemel. Ganz langsam begann der Spiegel ein Licht auszustrahlen, welches das Zimmer erhellte. Das Schwert jedoch verlor seinen eigenen Glanz. Erstaunt bat Szu seinen Freund den Spiegel wieder in eine Schachtel zurück zu legen. Dies tat Tao, nun sahen die beiden, wie das Schwert wieder zu glänzen begann. Es war jedoch ein ängstliches Licht, welches nur zaghaft aus der Klinge drang. Szu seufzte.
„ Gibt es auch eine Rangordnung, eine Hierarchie für die übernatürlichen Gegenstände? Müssen die Geringeren ihre Unterwerfung in der Gegenwart der Höheren ausdrücken- genau wie wir Menschen? „

3. Die schwarzen Bäume

„ Meister Tao, zwei riesige schwarzer Bäume sind vor dem Palast des Statthalters erschienen, die beiden Söhne des Statthalters sind seitdem verschwunden. Ihr müsst sofort kommen.“ berichtete der Bote. Sogleich machte Tao sich auf den Weg. Tatsächlich, über Nacht waren zwei große schwarze Bäume vor den Palast gewachsen, dies konnte nicht mit rechten Dingen zugehen. Solche Bäume hatte Tao noch nie gesehen, sie waren seltsam spitz und hatten keinen einzigen Ast, waren die überhaupt Bäume oder doch eher Pfähle? Aus welchen Material sie wohl bestanden? Dem Dämonenjäger kam ein erschreckender Verdacht. Tao begab sich mit diesen Gedanken zum Statthalter. Der ranghohe kaiserliche Beamte lief Tao schon entgegen und erzählte ihn, dass er einen Traum gehabt habe, wo der Baumgeist zu ihn gesprochen habe, Tao besäße einen magischen Spiegel, welchen er um Mitternacht vor den Bäumen legen solle, dann würde der Baumgeist die Kinder wieder frei geben. „ Nun gut. Last den Palast räumen und wartet am anderen Ende der Stadt ab.“ antwortete der Gelehrte, verließ den Palast und trat vor die „Bäume“.
„ Böser Geist, du willst meinen Spiegel? Heute Nacht kehre ich zurück, aber den Spiegel lege ich erst vor dir hin, wenn du die Kinder frei gibst, tust du es nicht, werde ich den Spiegel stattdessen auf dich richten, ob die Kinder mit vernichtet werden oder nicht. „
sagte Tao und ging nachhause. Er hoffte, der Dämon bemerkte nicht, wie viel Angst er hatte. Es war das erste mal, dass Tao es mit einem so mächtigen Gegner zu tun hatte. Der Dämonenjäger hatte einen riskanten Plan, dieser war die einzige Chance die Kinder zu retten. Doch er wusste nicht genug über seinen Feind um sicher zu sein, dass sein Plan gelang. Sollte die Kreatur Gedanken lesen können, war er so gut wie tot. In der Nacht kehrte Tao mit zwei Dienern zurück.
„ Gib die Kinder frei, böser Geist!“ rief der Dämonenjäger gebieterisch. Die „Bäume“ erbebten, dann öffnete sich in der Erde eine Spalte und die beiden bewusstlosen Knaben wurden von einer unsichtbaren Macht empor getragen und zu Boden legt. Tao befahl seinen Dienern die Kinder fort zu tragen, so weit es ging. Er trat vor und legte den Spiegel vor dem „Baum“. Der Dämonenjäger hatte kaum Zeit zurück zu springen. Die Erde bebte, Spalten bildeten sich überall. Das Beben wurde stärker. Der Palast des Statthalters stürzte
krachend in sich zusammen. Eine gewaltige Erdspalte öffnete sich, die beiden „Bäume“ stiegen empor, denn unter ihnen tauchte nun ein riesiger Schädel auf. Tao hatte es geahnt, die „Bäume“ waren in Wahrheit die Hörner eines gigantischen Dämons. Mit einem ohrenbetäubenden Triumphgeheul stieg der Teufel empor. Zuerst ergriff der Dämon den Spiegel, dann holte er zum tödlichen Schlag aus um den Dämonenjäger zu töten. Aber da zog Tao seinen Spiegel unter dem Gewand hervor. Der Teufel schrie entsetzt auf. Sofort traf den Dämon ein Lichtstrahl aus dem Spiegel, welcher die Kreatur des Bösen zurück schleuderte. Tao hatte das Ungeheuer mit einer Fälschung, welcher sein Freund Szu für ihn angefertigt hatte, getäuscht. Ein letztes Mal schrie der Dämon voller verzweifelten Hass auf, dann ging der Körper des Teufels in Flammen auf. Tao wich erschrocken zurück. Einige Sekunden lang sah er in den Flammen ein tanzendes, nichtmenschliches Skelett, welches auch von dem magischen Feuer vernichtet wurde, dann war von dem mächtigen Dämon nur noch Asche übrig. Wehe, wenn die Macht des Spiegels je dem Bösen dienen sollte!
Tao konnte sich über seinen Sieg nicht freuen, die Stadt war schwer beschädigt worden, der Palast zerstört und dieser Teufel war nur einer von vielen, die anderen Dämonen würden sich nun noch mehr bemühen Tao zu vernichten

3. Der dämonische Herrscher

Hy-Tang wurde von der Pest heimgesucht. Als Tao ein Krankenhaus besuchte, stellte er fest, dass sein Spiegel mit seinem Licht die Kranken heilen konnte, so versuchte er nun tagelang alle Kranken zu retten, doch je mehr er sich mühte, desto mehr erkrankten neu.
Der Dämonenjäger kämpfte verzweifelt und fand kaum noch Schlaf. Ständig eilte er von einen Krankenlage zum Nächsten. Doch auch Tao konnte nicht alle Opfer retten. Jeden Tag starben dutzende. Als die Zahl der Toten sechshundert erreicht hatte, hörte Tao eine Stimme:

„ Tao, Dämonenjäger von Hy-Tang, diese sechshundert Toten sind die Sühne für den Dämon, welchen du mit deinem Spiegel vernichtet hast. Merke dir Sterblicher, jeder Dämon, den du tötest, wird von mir gerächt werden! Hüte dich, noch einmal meine Pläne zu stören! „

Tao fuhr herum, doch er konnte niemanden sehen. Nur er hatte die Stimme gehört. Von jenem Tag an, suchte die Pest sich keine neuen Opfer mehr. Aber der Dämonenjäger war zu Tiefs entsetzt. Er ahnte, dies war die Stimme des dämonischen Herrschers gewesen. Wie sollte Tao gegen die Dämonen kämpfen, wenn der Erzböse später Unschuldige ermordete? Er reiste in die Hauptstadt und besuchte den erfahrenen Dämonenjäger Maok. Dieser erklärte ihn, dass es viel mehr Opfer gegen würde, wenn man den Dämonen keinen Widerstand leistete. Es sei seine Pflicht den Kampf fort zu setzen und so viele wie möglich zu beschützen.
„ Doch alle können wir nicht retten, denn es muss ein Gleichgewicht zwischen Gut und Böse geben.“
Tao seufzte, verabschiedete sich und reiste zurück. Jetzt erst wusste er, wie schwer seine Aufgabe wirklich war.

4. Der Plan der Dämonen

Einige Monate später bekam Tao Besuch von seinem Bruder Lao, dieser berichtete ihn, dass ihr Heimatdorf Hydo von einem besonders grausamen Dämon heimgesucht wurde, welcher Lao zum Zweikampf herausgefordert hatte. Um den Unhold zu besiegen benötigte Lao dringend den magischen Spiegel seines Bruders. Tao beschloss seinen Bruder zu begleiten. Doch da erhielt er einen Brief mit dem Siegel des Drachenkaisers, der Herrscher wollte ihn sogleich in der Hauptstadt sprechen. Tao zögerte, durfte er den kostbaren Spiegel seinen Bruder geben, der kein ausgebildeter Dämonenjäger war? Aber sein Bruder brauchte den Spiegel im Kampf gegen den Dämon und er selber musste dringend in die Hauptstadt, dem Befehl des Drachenkaisers folgen. War dieses Zusammentreffen nur Zufall? Nachdenklich betrachtete er den Brief und dem Boten, welcher vor ihn stand. Das Schreiben wirkte echt, alle Siegel, alle Unterschriften waren richtig und doch war eine Kleinigkeit falsch.
Dieses Schreiben war zu gut. Die Abstände zwischen den Schriftzeichen waren perfekt, zu perfekt. Tao kannte die kaiserlichen Schreiber, sie waren gut, doch nicht so gut. Ihn kam ein Verdacht.
Er bat den Boten noch etwas zu warten und holte seinen Spiegel, von einem Nachtbarzimmer aus, durch ein getarntes Fenster beobachtete er nun den Boten durch seinen Spiegel. Der Dämonenjäger sah einen gehörnten Dämon mit leuchtenden Augen in der kaiserlichen Uniform. Zorn erfasste Tao an liebsten hätte er das Ungeheuer sogleich vernichtet, aber er besann sich. Er kehrte zurück zu dem Wartenden und sprach: „ Ich werde dem Befehl des Herrschers folgen.“
Der Bote ritt sofort los um dies zu melden, wahrscheinlich auch um eine tödliche Falle vorzubereiten. Wie viele Dämonen wohl im Hinterhalt lauerten? Tao jedoch gab seinem Bruder den Spiegel und folgte ihn dann heimlich. In Hydo erschien sogleich der Dämon, ein Scheusal mit langen Hörnern und spitzen Krallen. Lao richtete den Spiegel auf das teuflische Wesen und der Unhold wurde zerstrahlt.
Tao hatte alles heimlich beobachtet, hinter einem Gebüsch. Er wollte seinem Bruder zu dem Erfolg beglückwünschen, da sah er sich selber, die Straße herunter reiten und auf seinen Bruder zu eilen. Dem Dämonenjäger sträubten sich die Haare.
„ Ein Dämonenangriff in Hy-Tang, ich brauche sofort den Spiegel.“ sagte der Doppelgänger. Schon wollte der ahnungslose Lao ihn den Spiegel herausgeben, da sprang Tao aus dem Gebüsch und schrie:“ Halt, er ist ein Dämon! „
„ Nein, ich bin dein Bruder, er ist der Dämon!“ brüllte der Doppelgänger. Lao zog den magischen Spiegel und richtete ihn auf beide.
Sogleich traf ein Lichtstrahl den getarnten Dämon. Der Doppelgänger krümmte sich zusammen und ging in Flammen auf. Nur ein Haufen Asche blieb von dem Dämon übrig. Die beiden Brüder fielen sich in die Arme. Die Dämonen mussten eine weitere Niederlage hinnehmen, doch sie gaben nicht auf.

5. Der Teich

In einem Parkteich ertrank ein kleiner Junge. Viele Kinder erzählten daraufhin, dass sie nachts eine Stimme hörten, welche sie zu jenem Teich locken wollte. Tao begab sich sofort zu dem Gewässer. Eine große Anzahl von Schaulustigen hatte sich schon versammelt. Der Dämonenjäger hob seinen magischen Spiegel und richtete ihn auf den Teich. Sofort begann das Wasser zu kochen. Es dauerte einige Zeit, dann war alles Teichwasser verdampft und man konnte nur noch den Schlamm sehen, in welchen deutlich Dämonenfußabdrücke zu erkennen waren, welche zu einen Tunnel führte. Tao seufzte auf, im Teich hatte ein Dämon gelauert, der vor der Macht des Spiegels geflohen war, um nicht vernichtet zu werden. Folgen wollte der Gelehrte dem Unhold nicht, die Gefahr in eine Falle gelockt zu werden war zu groß. So befahl er den Teich zuzuschütten, sprach den Eltern des toten Jungen sein Beileid aus und hoffte, dass die Dämonen fortan Hy-Tang meiden würden.

6. Die drei Schwestern

Die Eltern dreier Töchter baten Tao um Hilfe, die drei Schwestern waren von Dämonen besessen und verlangten man solle ihnen den Spiegel bringen oder sie wollten sich selbst töten. Tao erschrak nicht wenig, keinen Augenblick zweifelte er daran, dies sei eine neue List der Dämonen war, um seinen kostbaren Spiegel zu rauben. Als Tao vor das Haus trat, trat ihm eine der Schwestern entgegen und sagte: „ Gib mir den Spiegel oder die beiden anderen Schwestern sterben.“
„ Und wenn ich dir den Spiegel gebe Dämon, verschonst du dann die Mädchen?“
„ Natürlich, sie sind nur Werkzeuge für uns, um an den Spiegel zu kommen.“
„ Was wollt ihr mit dem Spiegel?“
„ Unser Herrscher will ihn haben, mehr musst du nicht wissen.“
„ Leben die Mädchen überhaupt noch?“
„ Sie leben, Sterblicher, aber nicht mehr lange, gib mir sofort den Spiegel.“
„ Erst will ich die Mädchen sehen.“
„ Wir können sie töten.“
„ Dann banne ich dich mit dem Spiegel und dein Herrscher hat wieder nichts gewonnen.“
Die Besessene starrte Tao einen Augenblick lang an. Der Dämon dachte nach. Tao sah wie zwei Schatten hinter den Fenstern des Hauses alles beobachten. Die Dämonen tauschten offenbar ihre Gedanken aus und die Wesen in den Körpern der anderen Schwestern wollten sich die Lage ansehen. Darauf hatte Tao gehofft. Blitzschnell riss er den Spiegel hoch und das magische Licht traf alle drei Schwestern gleichzeitig. Sie schrieen auf und stürzten zu Boden. Der Kontakt zu den Dämonen welche sie fernsteuerten war unterbrochen. Später berichteten sie, nachts seien drei Dämonen in ihr Zimmer eingedrungen und hätten sie gebrandmarkt. Von diesem Augenblick an, wären sie im Bann der Dämonen gewesen. Doch das magische Licht hatte das Dämonenzeichen verschwinden lassen. Die Familie bedankte sich bei Tao, der Dämonenjäger jedoch fragte sich besorgt, was die Dämonen wohl als nächstes planten.


„ Werden die Dämonen die Macht übernehmen?“ fragte Lu besorgt. La zuckte die Schultern. „ Dies wird die Zukunft bestimmen, die niemand genau kennt. Jeder kann sich nur bemühen, dem Bösen zu wider zu handeln. Vielleicht entscheidet am Ende der Flug eines Schmetterlings ob die guten oder die bösen Mächte auf dieser Ebene herrschen. Wer weiß? „
„ So ist der Lauf der Zeit also unvorhersehbar?“
“ Für normale Sterbliche gewiss, doch es mag Wesen geben, welche die Natur der Zeit selbst verstehen, für jene mag es in Grenzen möglich sein, die Zukunft zu erkennen.“
„ Was für Wesen?“ fragte Lu. „ Sieh selbst „ erwiderte La. Erneut öffnete sich das Tor in der Schlummerrolle. Lu trat hindurch und sah.

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