Würfelwelt 36
Das Geschenk der Goblins
Prinzessin Nordwind 2
(Die Ebene der Sechs Türme)
von Uwe Vitz
Auf der Gurkeninsel im Sauren Meer liegt das Schloss der Fee Malefysatek,
von den anderen Bewohnern auch Male genannt.
Einst zog die Fee Male ein kleines Mädchen auf, dessen Eltern ums Leben gekommen waren.
Da dieses Kind das einzige Menschenkind auf der Gurkeninsel war,
nannte die Fee es einfach `Menschenkind´.
Sie war nie sehr einfallsreich was Namen anging.
Dennoch zog die Fee das Kind mit all der Liebe und Gewissenhaftigkeit auf,
die man von einer guten Fee erwartete und natürlich lehrte sie Menschenkind auch manchen Zauberspruch.
Auf der Gurkeninsel gibt es auch noch Goblinsdorf.
Die Goblins sind hässliche, kleine Kobolde von bräunlich, schwarzer Gesichtsfarbe und voller List und Tücke.
Der Bürgermeister von Goblinsdorf war zu jener Zeit Bruder Langzahn,
er war der übelste und bösartigste Goblin auf der ganzen Insel.
Eines Tages nun versammelte sich der Dorfrat von Goblinsdorf.
Fünfzehn, braune, schwarze oder grünhäutige Kobolde hockten in einem Steinkreis mitten im Dorf und berieten sich mit so schrillen Stimmen, dass Glas davon zersplittert wäre.
(Dies ist übrigens auch der Grund weshalb es in Goblinsdorf keine Glasfenster gibt)
Bruder Langzahn begann: " Liebe Brüder, lange schon haben wir Goblins auf eine Gelegenheit gewartet,
die ganze Gurkeninsel für uns zu beanspruchen, nun ist es soweit. "
" Wie willst du das große Ziel erreichen? " fragte Bruder Giftblick.
Bruder Langzahn gab ihm einen Schlag mit der rechten Klauenhand,
der ihn aus dem Steinkreis schleuderte.
Knurrend kroch Bruder Giftblick in den Steinkreis zurück und starrte den Bürgermeister hasserfüllt an.
" Unterbrich nie deinen Bürgermeister "keifte Bruder Langzahn und fuhr fort.
" Ich habe eine blaue Rose. "
" Woher? " kreischten die anderen vierzehn Goblins im Chor.
" Von einem Zauberer aus Sahuria gestohlen.
Ihr wisst was eine blaue Rose bewirkt Brüder? "
Schrilles Triumphgebrüll erschütterte die ganze Gurkeninsel.
" Die Goblins sind heute so unruhig,
da gibt es bestimmt schlechtes Wetter. ",
meinte die Fee Male besorgt und blickte in Richtung Goblinsdorf.
" Menschenkind, geh doch schnell zum Brunnen und hol noch etwas Wasser,
Wasserholen ist bei guten Wetter viel leichter als bei Dauerregen. "
" Ja sofort gute Fee. ", sagte Menschenkind müde.
Sie fragte sich nicht zum ersten Mal,
wieso die Fee ihre magischen Kräfte nicht auch für das Wasserholen
und die Küchenarbeit verwendete.
Manchmal hatte das Mädchen den Verdacht,
dass es mit der Zauberkraft der Fee nicht so weit her war,
wie alle Bewohner der Gurkeninsel glaubten.
Diesmal wurde das Wasserholen besonders unangenehm,
denn neben den Brunnen hockte ein Goblin.
Nicht irgendein Goblin, sondern Bruder Langzahn persönlich,
der Bürgermeister der Goblin.
Menschenkind hatte ein bisschen Angst vor Bruder Langzahn,
denn er war fast so groß wie sie, der größte Goblin auf der ganzen Insel.
Der Goblin versuchte freundlich zu grinsen, was bei einem Goblin ziemlich Furcht erregend aussieht.
" Habt keine Angst braves Kind. ", zischte der Goblin sanft.
" Ich habe keine Angst. ", sagte Menschenkind stolz.
" Du weißt doch, ich stehe unter dem Schutz von Male. "
" Natürlich, ich weiß. " ,zischte der Goblin.
" Deswegen bin ich hier, ich bin ja so traurig,
weil ich der guten Fee in den letzten Wochen so viele Schwierigkeiten gemacht habe. "
" Vergiss nicht den Schiffbrüchigen, den du gefressen hast. "
Bruder Langzahn winke ab.
" Ja, der arme Schiffbrüchige, aber das war ein Bullemann,
und hat auch überhaupt nicht richtig geschmeckt. "
" Aber es war doch ein Mensch. "
Bruder Langzahn nickte.
" Jetzt will ich alles wieder gut machen. Hier ist mein Geschenk für die gute Fee,
vom traurigen lieben Goblin. "
Mit diesen Worten überreichte er Menschenkind die blaue Rose, deren Blüte geschlossen war
“ Es liegt ein Zauber auf dieser Rose. " zischte der Goblin.
" Sie wird sich öffnen, so bald du sie der lieben Male überreicht, ein Geschenk der Versöhnung. "
" Das ist aber nett von dir. ", meinte Menschenkind erstaunt.
Sie war noch nie einem netten Goblin begegnet.
" Soll ich dir den schweren Eimer tragen? " fragte Bruder Langzahn.
Ohne auf die Antwort zu warten, ergriff er den Eimer und trug ihn blitzschnell zum Schlosstor.
Das Betreten des Schlosses war allen Goblins verboten.
" Und schöne Grüße an die liebe Fee! ", rief der Goblin Menschenkind nach,
als sie mit dem Einer ins Schloss ging.
" Werde ich ausrichten. ", rief das Mädchen zurück.
Mit dem Eimer in der Hand stieg Menschenkind die Treppe hinauf und schüttete das Wasser in die Vorratswahne der Fee.
Male saß gerade vor ihrem Fernrohr und beobachtete Goblinsdorf.
" Irgendetwas stimmt nicht. ", vermutete die Fee besorgt.
" Die Goblins sind ganz außer Rand und Band. "
" Ich weiß auch nicht. ", sagte Menschenkind verwirrt.
" Ebene hockte Bruder Langzahn am Brunnen,
er hat mir sogar den Eimer bis vor das Tor getragen und mir etwas für dich geschenkt. "
" Du hast das Geschenk doch nicht angenommen? "
" Doch, er war diesmal so lieb, da wollte ich ihn nicht beleidigen. ",
verteidigte sich Menschenkind. " Aber ich habe es heimlich zurückgegeben. Als er nach dem Eimer griff,
steckte ich die Rose hinter sein rechtes Ohr. "
" Was für eine Rose? ", fragte Male.
" Oh eine komische blaue Rose. "
Die Fee wurde bleich.
" Die Rose des Vergessens. ", sagte sie erschrocken.
Triumphierend lief Bruder Langzahn zurück nach Goblinsdorf.
" Sieg! "kreischte er wild.
" Diesmal haben wir es geschafft, die Alte ist erledigt! "
Die vierzehn Dorfrate von Goblinsdorf brachen in schrilles Geheul aus.
Nur Bruder Giftblick trottete mit gesenkten Haupt davon.
Er hasste Bruder Langzahn schon sehr lange und hätte gern dessen Posten als Bürgermeister gehabt,
aber daran war nach diesem Erfolg natürlich nicht mehr zu denken.
" Als erstes werden wir das Schloss der Alten stürmen
und sie mit ihren Ziehkind zusammen in Stücke schneiden. ", plante Bruder Langazahn.
" Aber ordentlich würzen, bevor wir sie braten. " erinnerte einer der Dorfräte.
" He, was ist denn das? " fragte einer der Goblins seinen Bürgermeister.
" Was meinst du? ",knurrte Bruder Langzahn, der seine Siegesfeier gestört sah.
" Na, hinter deinem Ohr. " sagte der Dorfrat.
Bürgermeister Langzahn griff natürlich zuerst an sein linkes und dann an sein rechtes Ohr.
" Oh nein. " flüsterte er noch, als er die blaue Rose in seiner Hand sah.
Wie der Zauber gesprochen war, so wirkte er nun auch.
Die Rose öffnete sich und der Duft des Vergessens kam über die Goblins.
" Oh jetzt ist es aber still. " meinte Menschenkind als der Lärm aus Goblinsdorf plötzlich verstummte.
" Bruder Langzahn und sein Dorfrat haben endlich Ruhe und Frieden gefunden. ",sagte die Fee.
" Dann hat die blaue Rose ja doch einem guten Zweck gedient. ", meinte Menschenkind
und beschäftigte sich weiter mit dem Zauberbruch, welches die Fee Male ihr gegeben hatte.
ENDE
Prinzessin Nordwind 2
(Die Ebene der Sechs Türme)
von Uwe Vitz
Auf der Gurkeninsel im Sauren Meer liegt das Schloss der Fee Malefysatek,
von den anderen Bewohnern auch Male genannt.
Einst zog die Fee Male ein kleines Mädchen auf, dessen Eltern ums Leben gekommen waren.
Da dieses Kind das einzige Menschenkind auf der Gurkeninsel war,
nannte die Fee es einfach `Menschenkind´.
Sie war nie sehr einfallsreich was Namen anging.
Dennoch zog die Fee das Kind mit all der Liebe und Gewissenhaftigkeit auf,
die man von einer guten Fee erwartete und natürlich lehrte sie Menschenkind auch manchen Zauberspruch.
Auf der Gurkeninsel gibt es auch noch Goblinsdorf.
Die Goblins sind hässliche, kleine Kobolde von bräunlich, schwarzer Gesichtsfarbe und voller List und Tücke.
Der Bürgermeister von Goblinsdorf war zu jener Zeit Bruder Langzahn,
er war der übelste und bösartigste Goblin auf der ganzen Insel.
Eines Tages nun versammelte sich der Dorfrat von Goblinsdorf.
Fünfzehn, braune, schwarze oder grünhäutige Kobolde hockten in einem Steinkreis mitten im Dorf und berieten sich mit so schrillen Stimmen, dass Glas davon zersplittert wäre.
(Dies ist übrigens auch der Grund weshalb es in Goblinsdorf keine Glasfenster gibt)
Bruder Langzahn begann: " Liebe Brüder, lange schon haben wir Goblins auf eine Gelegenheit gewartet,
die ganze Gurkeninsel für uns zu beanspruchen, nun ist es soweit. "
" Wie willst du das große Ziel erreichen? " fragte Bruder Giftblick.
Bruder Langzahn gab ihm einen Schlag mit der rechten Klauenhand,
der ihn aus dem Steinkreis schleuderte.
Knurrend kroch Bruder Giftblick in den Steinkreis zurück und starrte den Bürgermeister hasserfüllt an.
" Unterbrich nie deinen Bürgermeister "keifte Bruder Langzahn und fuhr fort.
" Ich habe eine blaue Rose. "
" Woher? " kreischten die anderen vierzehn Goblins im Chor.
" Von einem Zauberer aus Sahuria gestohlen.
Ihr wisst was eine blaue Rose bewirkt Brüder? "
Schrilles Triumphgebrüll erschütterte die ganze Gurkeninsel.
" Die Goblins sind heute so unruhig,
da gibt es bestimmt schlechtes Wetter. ",
meinte die Fee Male besorgt und blickte in Richtung Goblinsdorf.
" Menschenkind, geh doch schnell zum Brunnen und hol noch etwas Wasser,
Wasserholen ist bei guten Wetter viel leichter als bei Dauerregen. "
" Ja sofort gute Fee. ", sagte Menschenkind müde.
Sie fragte sich nicht zum ersten Mal,
wieso die Fee ihre magischen Kräfte nicht auch für das Wasserholen
und die Küchenarbeit verwendete.
Manchmal hatte das Mädchen den Verdacht,
dass es mit der Zauberkraft der Fee nicht so weit her war,
wie alle Bewohner der Gurkeninsel glaubten.
Diesmal wurde das Wasserholen besonders unangenehm,
denn neben den Brunnen hockte ein Goblin.
Nicht irgendein Goblin, sondern Bruder Langzahn persönlich,
der Bürgermeister der Goblin.
Menschenkind hatte ein bisschen Angst vor Bruder Langzahn,
denn er war fast so groß wie sie, der größte Goblin auf der ganzen Insel.
Der Goblin versuchte freundlich zu grinsen, was bei einem Goblin ziemlich Furcht erregend aussieht.
" Habt keine Angst braves Kind. ", zischte der Goblin sanft.
" Ich habe keine Angst. ", sagte Menschenkind stolz.
" Du weißt doch, ich stehe unter dem Schutz von Male. "
" Natürlich, ich weiß. " ,zischte der Goblin.
" Deswegen bin ich hier, ich bin ja so traurig,
weil ich der guten Fee in den letzten Wochen so viele Schwierigkeiten gemacht habe. "
" Vergiss nicht den Schiffbrüchigen, den du gefressen hast. "
Bruder Langzahn winke ab.
" Ja, der arme Schiffbrüchige, aber das war ein Bullemann,
und hat auch überhaupt nicht richtig geschmeckt. "
" Aber es war doch ein Mensch. "
Bruder Langzahn nickte.
" Jetzt will ich alles wieder gut machen. Hier ist mein Geschenk für die gute Fee,
vom traurigen lieben Goblin. "
Mit diesen Worten überreichte er Menschenkind die blaue Rose, deren Blüte geschlossen war
“ Es liegt ein Zauber auf dieser Rose. " zischte der Goblin.
" Sie wird sich öffnen, so bald du sie der lieben Male überreicht, ein Geschenk der Versöhnung. "
" Das ist aber nett von dir. ", meinte Menschenkind erstaunt.
Sie war noch nie einem netten Goblin begegnet.
" Soll ich dir den schweren Eimer tragen? " fragte Bruder Langzahn.
Ohne auf die Antwort zu warten, ergriff er den Eimer und trug ihn blitzschnell zum Schlosstor.
Das Betreten des Schlosses war allen Goblins verboten.
" Und schöne Grüße an die liebe Fee! ", rief der Goblin Menschenkind nach,
als sie mit dem Einer ins Schloss ging.
" Werde ich ausrichten. ", rief das Mädchen zurück.
Mit dem Eimer in der Hand stieg Menschenkind die Treppe hinauf und schüttete das Wasser in die Vorratswahne der Fee.
Male saß gerade vor ihrem Fernrohr und beobachtete Goblinsdorf.
" Irgendetwas stimmt nicht. ", vermutete die Fee besorgt.
" Die Goblins sind ganz außer Rand und Band. "
" Ich weiß auch nicht. ", sagte Menschenkind verwirrt.
" Ebene hockte Bruder Langzahn am Brunnen,
er hat mir sogar den Eimer bis vor das Tor getragen und mir etwas für dich geschenkt. "
" Du hast das Geschenk doch nicht angenommen? "
" Doch, er war diesmal so lieb, da wollte ich ihn nicht beleidigen. ",
verteidigte sich Menschenkind. " Aber ich habe es heimlich zurückgegeben. Als er nach dem Eimer griff,
steckte ich die Rose hinter sein rechtes Ohr. "
" Was für eine Rose? ", fragte Male.
" Oh eine komische blaue Rose. "
Die Fee wurde bleich.
" Die Rose des Vergessens. ", sagte sie erschrocken.
Triumphierend lief Bruder Langzahn zurück nach Goblinsdorf.
" Sieg! "kreischte er wild.
" Diesmal haben wir es geschafft, die Alte ist erledigt! "
Die vierzehn Dorfrate von Goblinsdorf brachen in schrilles Geheul aus.
Nur Bruder Giftblick trottete mit gesenkten Haupt davon.
Er hasste Bruder Langzahn schon sehr lange und hätte gern dessen Posten als Bürgermeister gehabt,
aber daran war nach diesem Erfolg natürlich nicht mehr zu denken.
" Als erstes werden wir das Schloss der Alten stürmen
und sie mit ihren Ziehkind zusammen in Stücke schneiden. ", plante Bruder Langazahn.
" Aber ordentlich würzen, bevor wir sie braten. " erinnerte einer der Dorfräte.
" He, was ist denn das? " fragte einer der Goblins seinen Bürgermeister.
" Was meinst du? ",knurrte Bruder Langzahn, der seine Siegesfeier gestört sah.
" Na, hinter deinem Ohr. " sagte der Dorfrat.
Bürgermeister Langzahn griff natürlich zuerst an sein linkes und dann an sein rechtes Ohr.
" Oh nein. " flüsterte er noch, als er die blaue Rose in seiner Hand sah.
Wie der Zauber gesprochen war, so wirkte er nun auch.
Die Rose öffnete sich und der Duft des Vergessens kam über die Goblins.
" Oh jetzt ist es aber still. " meinte Menschenkind als der Lärm aus Goblinsdorf plötzlich verstummte.
" Bruder Langzahn und sein Dorfrat haben endlich Ruhe und Frieden gefunden. ",sagte die Fee.
" Dann hat die blaue Rose ja doch einem guten Zweck gedient. ", meinte Menschenkind
und beschäftigte sich weiter mit dem Zauberbruch, welches die Fee Male ihr gegeben hatte.
ENDE
Uwe Vitz - 4. Feb, 05:23
