Würfelwelt 646
Tristan und Isolde 3
(Märchenwelt Britannien)
( Eine Sage aus England)
Text kopiert bei www.garten-literatur.de)
Siehe auch: Gottfried von Strassburg, Tristan und Isolde / Liebestränke
König Marke liebte den Neffen und überhäufte ihn mit ritterlichen Ehren. Das erregte Neid bei manchen Großen seines Landes, und als
das Gerücht umlief, König Marke werde den Neffen zu seinem Erben einsetzen, wurden Stimmen gegen ihn laut, die von Hass und Missgunst
zeugten.
Um dem drohenden Sturme zu entgehen, riet Tristan selbst dem König Marke, sich doch noch zu vermählen. Er empfahl dem Oheim die
schöne junge Königstochter Isolde und erbot sich, die gefährliche Brautwerbung zu wagen.
König Marke zögerte recht lange, da er den Neffen nicht solcher schweren Gefahr aussetzen wollte; aber schließlich willigte er doch
ein.
So schiffte sich Tristan nach Irland ein und ließ sich wieder heimlich an Land setzen. Diesmal gab er sich als Kaufmann aus und fand
auch Aufnahme am Hofe.
Damals hauste in Irland ein Drache, der das Land so bedrohte, dass der König demjenigen die Hand seiner Tochter zu geben versprach,
der das Untier erschlagen würde. Deshalb wagte Tristan heimlich den Kampf mit dem Drachen, besiegte das Untier nach schweren Gefahren
und schnitt ihm die Zunge heraus, die er unter seinem Wams an seiner Brust verbarg. Dann suchte er sich ein Versteck, um von der
Mühsal des Kampfes auszuruhen.
Das Gift der Drachenzunge begann jedoch zu wirken, und er versank in eine tiefe Ohnmacht.
Bald darauf kam ein anderer Ritter, der Truchsess des Königs, an die Stelle, wo Tristan den Drachen erschlagen hatte. Der wollte auch
die schöne Isolde gewinnen und hieb und stach auf den Drachen ein, obgleich das Untier schon tot war. Dann suchte er lange nach dem
Sieger, um den Entkräfteten zu töten, doch Tristan fand er nicht.
Trotzdem ritt der Truchsess stolz an seines Königs Hof und begehrte als Drachentöter den Siegespreis, die Hand der Königstochter.
Da war die schöne Isolde tief bekümmert, dass sie den anmaßenden Mann heiraten sollte. Die Mutter aber tröstete sie, da ihr ein Traum
offenbart hatte, dass ein anderer den Drachen besiegt habe.
So ritt am nächsten Morgen die Königin mit ihrer Tochter und ihrer Nichte Brangäne und einem Knappen in den Wald, um den Drachentöter
zu suchen. Sie fanden ihn bewußtlos in seinem Versteck. Die Mädchen hielten ihn für tot; doch die Königin erkannte, das der
unbekannte Ritter unter der Wirkung eines Zaubers stand, und sie fand und entfernte die Drachenzunge an seinem Leibe, so dass Tristan
alsbald wieder zu sich kam.
Mit freudigem Erstaunen erkannten die Frauen in ihm ihren Spielmann wieder, und obwohl Tristan diesmal zugab, dass er aus Kurnewale
stammte, sicherte ihm die edle Königin Schutz für Leben und Leib zu.
(Märchenwelt Britannien)
( Eine Sage aus England)
Text kopiert bei www.garten-literatur.de)
Siehe auch: Gottfried von Strassburg, Tristan und Isolde / Liebestränke
König Marke liebte den Neffen und überhäufte ihn mit ritterlichen Ehren. Das erregte Neid bei manchen Großen seines Landes, und als
das Gerücht umlief, König Marke werde den Neffen zu seinem Erben einsetzen, wurden Stimmen gegen ihn laut, die von Hass und Missgunst
zeugten.
Um dem drohenden Sturme zu entgehen, riet Tristan selbst dem König Marke, sich doch noch zu vermählen. Er empfahl dem Oheim die
schöne junge Königstochter Isolde und erbot sich, die gefährliche Brautwerbung zu wagen.
König Marke zögerte recht lange, da er den Neffen nicht solcher schweren Gefahr aussetzen wollte; aber schließlich willigte er doch
ein.
So schiffte sich Tristan nach Irland ein und ließ sich wieder heimlich an Land setzen. Diesmal gab er sich als Kaufmann aus und fand
auch Aufnahme am Hofe.
Damals hauste in Irland ein Drache, der das Land so bedrohte, dass der König demjenigen die Hand seiner Tochter zu geben versprach,
der das Untier erschlagen würde. Deshalb wagte Tristan heimlich den Kampf mit dem Drachen, besiegte das Untier nach schweren Gefahren
und schnitt ihm die Zunge heraus, die er unter seinem Wams an seiner Brust verbarg. Dann suchte er sich ein Versteck, um von der
Mühsal des Kampfes auszuruhen.
Das Gift der Drachenzunge begann jedoch zu wirken, und er versank in eine tiefe Ohnmacht.
Bald darauf kam ein anderer Ritter, der Truchsess des Königs, an die Stelle, wo Tristan den Drachen erschlagen hatte. Der wollte auch
die schöne Isolde gewinnen und hieb und stach auf den Drachen ein, obgleich das Untier schon tot war. Dann suchte er lange nach dem
Sieger, um den Entkräfteten zu töten, doch Tristan fand er nicht.
Trotzdem ritt der Truchsess stolz an seines Königs Hof und begehrte als Drachentöter den Siegespreis, die Hand der Königstochter.
Da war die schöne Isolde tief bekümmert, dass sie den anmaßenden Mann heiraten sollte. Die Mutter aber tröstete sie, da ihr ein Traum
offenbart hatte, dass ein anderer den Drachen besiegt habe.
So ritt am nächsten Morgen die Königin mit ihrer Tochter und ihrer Nichte Brangäne und einem Knappen in den Wald, um den Drachentöter
zu suchen. Sie fanden ihn bewußtlos in seinem Versteck. Die Mädchen hielten ihn für tot; doch die Königin erkannte, das der
unbekannte Ritter unter der Wirkung eines Zaubers stand, und sie fand und entfernte die Drachenzunge an seinem Leibe, so dass Tristan
alsbald wieder zu sich kam.
Mit freudigem Erstaunen erkannten die Frauen in ihm ihren Spielmann wieder, und obwohl Tristan diesmal zugab, dass er aus Kurnewale
stammte, sicherte ihm die edle Königin Schutz für Leben und Leib zu.
Uwe Vitz - 6. Mär, 04:06
