Blaubart Zyklus 13
Blaubarts erstes Opfer auf der Würfelwelt
Von Uwe Vitz

Bund von Torn
(Vor drei Monaten)

Blaubart schloss die Augen und konzentrierte sich.
Sein Geist suchte ein Opfer.
Und er fand ein Mädchen.
Sein Geist nahm die Gestalt eines Ritters an.

Ebene von Ur

Der Ritter zügelte sein Pferd.
Kinder am Wegesrand sahen auf, er ritt langsam näher.
Auch die vierzehnjährige Tisha blickte auf.
Der Ritter kam näher.
Und dann griff er blitzschnell zu, er zog Tisha auf sein
Pferd und ritt mit ihr davon. Bis in einen nahen Wald.
Dort setzte er sie sanft zu Boden und nahm den Helm ab.
Er hatte blaue Haare und einen blauen Bart.
Seine Augen leuchteten magisch.
Tisha zitterte plötzlich, bisher war alles für sie nur ein spannendes romantisches Abenteuer gewesen.
“ Ich bin Blaubart” sagte er mit seiner neuen schönen Stimme.
“ Weißt du, mein gutes Kind, ich stamme aus der Märchenwelt Britannien, von dort floh ich ins Land der Finsternis, denn meine Untertanen wollten mich töten, in diesem Land der Finsternis irrte ich lange umher, bis der große Höllenkönig Teufelszahl mir das Tor zu dieser kleinen Welt öffnete.”

“ Was willst du von mir?” fragte Tisha zitternd.

“ Ich will dich natürlich töten.” sagte Blaubart und zog ein langes Messer.

“ Nein!” schrie Tisha und lief davon.
Blaubart lächelte traurig. Er hob die Hand und ein magischer Blitz zuckte aus seinem goldenen Ring, das Mädchen fiel gelähmt zu Boden.

“ Es gibt kein Entkommen vor mir, niemals.” erklärte er sanft.
Blaubart ließ sich Zeit. Mit dem Messer in der Hand schlich er um sein gelähmtes Opfer herum.

“ Der Höllenkönig verlangt Blutopfer von mir, ich muss sie ihn bringen, dein Leben für meines, so sind die Gesetze der Hölle, verstehst du es?”

Tisha konnte nicht antworten, sie war gelähmt. Aber auch sonst hätte das blanke Entsetzen ihre Stimme zum Verstummen gebracht.

“ Man muss den Tod nicht verstehen.” sagte Blaubart nachdenklich.
“ Er kommt auch zu den Uneinsichtigen.”

Mit dem Messer in der Hand beugte sich Blaubart über das gelähmte Mädchen.
Da hörte er das Geräusch eines heran galoppierenden Pferdes.
Blaubart richtete sich auf
“ Lass das Kind in Ruhe!” sagte eine Frauenstimme.
Ein dunkelhaariges Mädchen trat ihnm mit zwei Schwertern in der Hand entgegen.

“ Ich bin Blaubart und sie gehört mir.” erklärte Blaubart.

“ Dir gehört nichts.” entschied das Mädchen.
“ Wirf deine Waffen weg und ergib dich mir, ich bringe dich als Gefangener in das Dorf, dort können sie dich dann aufhängen oder lass uns hier kämpfen, dann töte ich dich sofort.”

“ Du arme kleine Närrin.” sagte Blaubart und zog sein Schwert.

“ Ich war einer der größten Krieger der Märchenwelt Britannien, doch selbst wenn du es schaffst mich zu töten, ich stehe unter dem Schutz der Hölle und werde zurückehren, aber du wirst den Zorn der Hölle zu spüren bekommen.”

“ Hast du noch nicht genug geredet?” fragte die junge Kriegerin ärgerlich.

Blitzschnell riss Blaubart seinen Hand mit dem Zauberring hoch und schleuderte einen Blitz auf seine Gegnerin
Doch die junge Kriegerin hatte offenbar damit gerechnet, sie warf sich zur Seite und rollte sich blitzschnell ab und lief wieder auf Blaubart zu. Dieser war überrascht und riss sein Schwert hoch als die Angreiferin ihn mit ihrem rechten Schwert angriff, er schaffte es zu parieren, doch mit dem linken Schwert enthauptete die Kriegerin Blaubart.
Sein Kopf flog wie ein Vogel in die Höhe, während sein Körper sich in Schwefeldampf auflöste.
“ Die Hölle wird siegen! “ schrie sein Kopf noch. Dann war er verschwunden.

Der Bund von Torn

Blaubart schrie gellend auf.
Seine magischen Kräfte schwanden.
Er fühlte den Schmerz des Todes und krümmte sich wimmernd zusammen.
Sie hatte ihm getötet.
Fast all seine magischen Kräfte waren dahin.
Ihm blieb nur noch dieser Wald und seine Koboldsklaven.
Zitternd erhob er sich von seinem Bett.
“ Es wird eine Frau kommen, damit ich sie töten kann und wieder zu Kräften komme, sie muss kommen, denn sonst ist alles vorbei.” sagte Blaubart.

Ende