Würfelwelt 645
Tristan und Isolde 2
Märchenwelt Britannien)
(Eine Sage aus England)
Text kopiert bei www.garten-literatur.de)
Siehe auch: Gottfried von Strassburg, Tristan und Isolde / Liebestränke
Indessen hatte auch Morolt seinem Gegner eine schwere Wunde an der Hüfte geschlagen, und
bevor er starb, sagte er Tristan, dass sein Schwert vergiftet sei und die Wunde nur durch seine Schwester Isolde, die Königin von
Irland, geheilt werden könne. Morolts Leiche wurde nach Irland gebracht, wo der Held tief betrauert wurde, besonders von seiner
Schwester Isolde und ihrer jungen Tochter, die den Namen der Mutter trug.
In Morolts Wunde fand man einen Splitter aus Tristans Schwert. Den nahm die junge Isolde an sich und bewahrte ihn in einem Schrein.
Der König aber erließ ein Gebot, nach dem jeder, der aus Kurnewale nach Irland komme, es mit dem Leben büßen müsse.
Auf Burg Tintajol aber lag der junge Tristan und siechte an seiner Wunde dahin. Kein Arzt vermochte ihm zu helfen. Darum fasste der
todwunde Mann den Entschluss, die Königin Isolde aufzusuchen. Er ließ sich von seinen Getreuen nach Irland bringen und heimlich an
Land setzen. Und da er sich als Spielmann ausgab, wurde er bei Hofe gut empfangen. Auch die Königin Isolde nahm ihn freundlich auf,
und gern versprach sie, ihn zu heilen, da sie sein Saitenspiel liebte.
"Armer Spielmann", sagte sie, "von Gift bist du so wund. Doch du darfst gewiss sein, dass meine Hand dich heilen wird."
Da wurde Tristan so froh, dass er trotz aller Schmerzen das Saitenspiel ergriff. Die Königin lauschte ihm und rief ihre Tochter, die
blonde Isolde, herbei. Da spielte und sang Tristan vor den schönen Frauen so wundersam, wie sie es noch nie in ihrem Leben gehört
hatten.
Königin Isolde gab sich große Mühe, die Wunde des fremden Spielmanns, der sich Tantris nannte, zu heilen, und bald war Tristan durch
ihre Kunst von seinem Siechtum genesen und gesund und stark wie je zuvor.
Die junge Isolde hatte diese Zeit gut genutzt; denn Tristan war ihr ein gar trefflicher Lehrmeister im Gesang und Saitenspiel
gewesen.
Doch nun zog es den Genesenen in die Heimat zurück, zumal da er fürchten musste, von einem der Mannen Morolts, die in Tintajol gewesen
waren, erkannt zu werden. Er gab vor, er müsse wieder zu seiner geliebten Gattin, und nahm Urlaub von der Königin und der schönen
Isolde.
Zu Tintajol in Kurnewale herrschte große Freude über Tristans Heilung, und der junge Held war von Herzen froh, dass er wieder am Hofe
des Oheims weilen durfte.
Märchenwelt Britannien)
(Eine Sage aus England)
Text kopiert bei www.garten-literatur.de)
Siehe auch: Gottfried von Strassburg, Tristan und Isolde / Liebestränke
Indessen hatte auch Morolt seinem Gegner eine schwere Wunde an der Hüfte geschlagen, und
bevor er starb, sagte er Tristan, dass sein Schwert vergiftet sei und die Wunde nur durch seine Schwester Isolde, die Königin von
Irland, geheilt werden könne. Morolts Leiche wurde nach Irland gebracht, wo der Held tief betrauert wurde, besonders von seiner
Schwester Isolde und ihrer jungen Tochter, die den Namen der Mutter trug.
In Morolts Wunde fand man einen Splitter aus Tristans Schwert. Den nahm die junge Isolde an sich und bewahrte ihn in einem Schrein.
Der König aber erließ ein Gebot, nach dem jeder, der aus Kurnewale nach Irland komme, es mit dem Leben büßen müsse.
Auf Burg Tintajol aber lag der junge Tristan und siechte an seiner Wunde dahin. Kein Arzt vermochte ihm zu helfen. Darum fasste der
todwunde Mann den Entschluss, die Königin Isolde aufzusuchen. Er ließ sich von seinen Getreuen nach Irland bringen und heimlich an
Land setzen. Und da er sich als Spielmann ausgab, wurde er bei Hofe gut empfangen. Auch die Königin Isolde nahm ihn freundlich auf,
und gern versprach sie, ihn zu heilen, da sie sein Saitenspiel liebte.
"Armer Spielmann", sagte sie, "von Gift bist du so wund. Doch du darfst gewiss sein, dass meine Hand dich heilen wird."
Da wurde Tristan so froh, dass er trotz aller Schmerzen das Saitenspiel ergriff. Die Königin lauschte ihm und rief ihre Tochter, die
blonde Isolde, herbei. Da spielte und sang Tristan vor den schönen Frauen so wundersam, wie sie es noch nie in ihrem Leben gehört
hatten.
Königin Isolde gab sich große Mühe, die Wunde des fremden Spielmanns, der sich Tantris nannte, zu heilen, und bald war Tristan durch
ihre Kunst von seinem Siechtum genesen und gesund und stark wie je zuvor.
Die junge Isolde hatte diese Zeit gut genutzt; denn Tristan war ihr ein gar trefflicher Lehrmeister im Gesang und Saitenspiel
gewesen.
Doch nun zog es den Genesenen in die Heimat zurück, zumal da er fürchten musste, von einem der Mannen Morolts, die in Tintajol gewesen
waren, erkannt zu werden. Er gab vor, er müsse wieder zu seiner geliebten Gattin, und nahm Urlaub von der Königin und der schönen
Isolde.
Zu Tintajol in Kurnewale herrschte große Freude über Tristans Heilung, und der junge Held war von Herzen froh, dass er wieder am Hofe
des Oheims weilen durfte.
Uwe Vitz - 5. Mär, 03:50
