Freitag, 26. September 2014

Würfelwelt 1555

Johann August Apel:
Der Freischütz. Eine Volkssage
Gefunden bei: http://www.goethezeitportal.de/wissen/enzyklopaedie/carl-maria-von-weber/carl-maria-von-weber-freischuetz-illustrationen-von-ramberg.html
Quelle: Gespensterbuch. Hrsg. von Johann August Apel und Friedrich Laun [d.i. Friedrich August Schulze]. Tl. 1. Leipzig : Göschen 1810.

Würfelweltmäßige Bearbeitung von Uwe Vitz
Der Freischütz 15
(Erste Ebene vor 306 Jahren)



Der fürstliche Kommissar kam und verlangte vor der ernsthaften Probe eine kleine Jagdpartie mit dem jungen Förster zu machen.

“ Denn “ - sagte er - “ es ist ganz gut, dass wir die alte Tradition beibehalten, aber die Kunst des Jägers zeigt sich draußen im Wald am besten. Frisch auf, Herr Jungjäger, in den Wald! “

Wilhelm erblasste und wollte Entschuldigungen vorbringen, und als diese bei dem Landjägermeister nichts fruchteten, bat er, seinen Probeschuss wenigstens zuvor tun zu dürfen. Der alte Förster schüttelte bedenklich den Kopf.

“ Wilhelm, Wilhelm “- sagte er mit bebender, tiefer Stimme -” hätte ich gestern doch richtig
geahndet? “

“ Vater!” - rief dieser, und Verzweiflung erstickte seine Stimme. Er entfernte sich schnell, und in wenig Augenblicken war er zur Jagd fertig bei dem Vater und folgte dem Jägermeister in den Wald.

Der alte Förster suchte seine Ahnungen zu unterdrücken, doch bemühte er sich vergebens um eine frohe Miene. Auch Käthchen war niedergeschlagen, und ging wie träumend im Haus umher. Sie fragte den Vater, ob es nicht möglich sei, die Probe aufzuschieben?

“ Ich wollt' es auch “, sagte dieser, und umarmte sie schweigend.

Jetzt kam der Priester glückwünschend und erinnerte die Braut an den Kranz. Mutter Anne hatte ihn verschlossen, und in der Eil' beschädigte sie aufschließend das Schloss. Ein Kind wurde geschwind zu einer Kranzhändlerin geschickt, um einen andern Kranz für die Braut zu holen.

“ Lass dir den schönsten geben “, rief Mutter Anne dem Kind nach, aber dieses griff in der Unwissenheit nach dem glänzenden, und die missverstehende Verkäuferin gab ihm einen Totenkranz für eine Braut, von Myrte und Rosmarin mit Silber durchwunden. Mutter und Braut erkannten das Deutungsvolle des Zufalls; jede schauderte, und beide suchten, sich umarmend, ihr Grauen in ein Lächeln über den Missgriff des Kindes umzuwandeln. Das Schloss wurde noch einmal versucht, es öffnete sich leicht, die Kränze wurden gewechselt und der Brautkranz in Käthchens Locken gewunden.

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